Österreichs Rentnerinnen und Rentner können sich auf eine kräftige Rentenerhöhung freuen, die bereits im Januar 2024 in Kraft tritt. Mit einem Plus von 9,7 Prozent und der Einführung von 14 Monatsrenten setzt Österreich Maßstäbe, die in Deutschland fast schon Neid hervorrufen dürften. Diese Rentenanpassung bedeutet eine deutliche Verbesserung der finanziellen Situation der Rentner im Alpenland.
Rentenanpassung durch Inflation
Die anstehende Rentenerhöhung in Österreich wird stark von der hohen Inflation beeinflusst. Im Gegensatz zu Deutschland, wo die Rentenerhöhungen im kommenden Jahr voraussichtlich bei mageren 3,5 Prozent liegen werden, steigen die Renten in Österreich deutlich stärker.
Diese Erhöhung basiert auf dem österreichischen Pensionsgesetz und ist eine Reaktion auf die aktuelle wirtschaftliche Situation in Österreich.
Vergleich der Rentensysteme: Österreich vs. Deutschland
Das österreichische Rentensystem ähnelt dem deutschen Rentensystem, da es ebenfalls umlagefinanziert ist. Arbeitnehmer und Rentner tragen mit ihren monatlichen Beiträgen zur Finanzierung der Renten bei.
Zusätzlich zu den Beiträgen gibt es staatliche Steuerzuschüsse, die das System stützen. Dennoch gibt es einige markante Unterschiede zwischen den beiden Systemen.
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Das besondere österreichische Rentensystem
In Österreich zahlen seit 2005 alle Bürger in eine gemeinsame Rentenkasse ein, so dass es – anders als in Deutschland – keine unterschiedlichen Rentensysteme für Angestellte und Beamte mehr gibt.
Außerdem werden alle Altersbezüge zusammengefasst, also auch Alters- und Hinterbliebenenrenten. Interessant ist, dass in Österreich auch Beamte in die Rentenkasse einzahlen und damit das Rentensystem stützen.
Im Gegensatz zu Deutschland setzt Österreich nicht auf separate Vorsorgesysteme wie die Riester-Rente oder die betriebliche Altersversorgung. Stattdessen konzentriert sich das Land auf eine starke gesetzliche Rente, was sich offensichtlich auszahlt.
Ein weiterer Unterschied besteht in der Anzahl der Rentenzahlungen: Während in Deutschland 12 Monatsrenten gezahlt werden, sind es in Österreich 14.
Auswirkungen der Rentenerhöhung auf Hochrentner
Die anstehende Rentenerhöhung gilt für Rentnerinnen und Rentner, deren monatliche Altersbezüge insgesamt 5.850 Euro nicht übersteigen. Darüber hinaus erhalten sie einen pauschalen Zuschlag von 567,45 Euro pro Monat.
Dies zeigt, dass der prozentuale Zuschlag umso geringer ausfällt, je höher die Alterspension eines Österreichers ist. Dennoch stellt der Zuschlag von 567,45 Euro pro Monat eine deutliche Verbesserung der finanziellen Situation der Rentner dar.
Während in Deutschland nur mit moderaten Erhöhungen zu rechnen ist, stellt Österreich mit seiner Rentenanpassung eine interessante Alternative dar, über die auch in Deutschland nachgedacht werden sollte.
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Carolin-Jana Klose ist seit 2023 Autorin bei Gegen-Hartz.de. Carolin hat Pädagogik studiert und ist hauptberuflich in der Gesundheitsprävention tätig. Ihre Expertise liegt im Sozialrecht, Gesundheitsprävention sowie bei gesellschaftspolitischen Themen. Sie ist aktiv in der Erwerbslosenberatung und engagiert sich politisch für Armutsbetroffene.