Hartz IV-Studie: Aufstieg durch Arbeit?

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Eine von der CDU-nahen Conrad Adenauer Stiftung in Auftrag gegebene Studie legt nahe, dass Arbeitswilligkeit aus der Armut helfe. Hartz IV-Aufstocker mit Billiglohn hätten deutlich höhere Chancen auf einen wirtschaftlichen Aufstieg, so die Studie. Doch – wenig überraschend – zeigt die Studie große Probleme auf.

Aufstieg mit Hartz IV?

Für die Studie „Aufstieg durch Einstieg in den Arbeitsmarkt“ wurden seit 2007 die Erwerbsbiografien von 12.000 Hartz IV-Beziehern verfolgt, um zu überprüfen, ob das „Aufstiegsversprechen“ eingehalten werde. Schließlich hat Deutschland durch Hartz IV den größten Niedriglohnsektor in Europa.

Grundsätzlich sei ein wirtschaftlicher Aufstieg für Hartz IV-Empfänger durch Arbeit möglich. Austocker mit Billiglohn hätten demnäch 2,5 mal so viele Chancen auf einen besseren Job. Aber das ist nur die halbe Wahrheit.

ALG II: Armut hat System

Die Studie zeigt außerdem bekannte Befunde. Alleinerziehende, ältere Arbeitslose, Langzeitarbeitslose und Menschen ohne nötige Sprachkenntnisse haben kaum Chancen auf den Aufstieg. Außerdem führt die Zumutbarkeitsregelung unter Hartz IV, die von Arbeitslosen verlang, auch Jobs anzunehmen, die deutlich unter dem eigenen Qualifikationslevel liegen, dass sich dieser Zustand verstetigt.

Mehr Förderung empfohlen

Um den strukturellen Problemen des Hartz-System zu begenen, empfielt die Studie, die Fortsetzung der Förderung auch nach Einstieg in den Arbeitsmarkt, einen Ausbau der Kinderbetreuung, Weiterbildungsprogramme für ältere Menschen und realistische und zielgruppenorientierte Qualifizierungsangebote für Arbeitslose. Generell müsse die untere Mittelschicht durch Steuer- und Abgabensenkungen entlastet und die Anrechnungsregeln beim ALG II überarbeitet werden.

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