Studie des Max-Planck-Institutes zeigt auf: Je ärmer die Menschen sind, um so geringer fällt die Wahlbeteiligung aus
Laut einer Studie des Max-Planck-Institutes fällt die Wahlbeteiligung bei Menschen aus sog. sozial schwachen Milieus deutlich geringer aus, als in Stadtteilen mit einem hohen Anteil an "wohl situierten" Bewohnern. Seit 2005 forscht der Politologe Armin Schäfer am Max-Planck-Institut an den Ursachen. Seine These, arme Menschen ungleich weniger zur Wahl, belegt Schäfer mit der Wahlbeteiligung zweier Kölner Stadtteile zur Kommunalwahl. "Im sozialen Brennpunkt Köln-Chorweiler sind 25,7 Prozent zur Wahl gegangen, im gehobenen Hahnwald waren es 64,4 Prozent." Diese Ergebnisse würden auch auf Landtagswahlen und Bundestagswahlen zu treffen, so der Wissenschaftler. "Dieser Zusammenhang gilt als systematisch. Wenn man die Arbeitslosenquote kennt, kann man die Höhe der Wahlbeteiligung schon fast voraussagen", argumentiert Schäfer.
Viele gehen davon aus, dass Themen wie "Arbeitslosigkeit" zum Wählen gehen mobilisiert. Doch Schäfer meint, dass dies nicht stimmen würde. Für die Bundestagswahl 2005 hatte der Politologe auch für Städte wie Hamburg, Düsseldorf, Dortmund, Hannover oder Dresden untersucht. Die Ergenisse waren ähnlich wie in Köln. Stadtteile mit hoher "Hartz IV Quote" hatten durchweg eine sehr niedrige Wahlbeteiligung zu verzeichnen.
Schon seit einigen Monaten ruft die gegen-hartz.de Redaktion zur Beteiligung an der Bundestagswahl auf. In einem Artikel zeigt die Redaktion, welche Positionen die einzelnen Parteien in Bezug auf die Arbeitsmarktreform "Hartz IV" vertreten. (06.09.2009)
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