Wer oder was ist Kurt Beck?

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49 Prozent der Bundesbürger wissen nicht, wer an der Spitze der SPD steht.

Können Sie die Frage beantworten, wer zur Zeit an der Spitze der deutschen Sozialdemokratie steht? Nicht wichtig meinen sicherlich die einen und die anderen nennen ganz einfach Franz Müntefering als den Parteichef der SPD. Wenn Sie die Frage gleich mit "Kurt Beck" beantworten, dann gehören Sie zu den 35 Prozent aller Bundesbürger, die die Frage richtig beantwortet hätten.

Das Magazin "Der Stern" veröffentlichte in seiner neuen Ausgabe diese und andere Umfrage Ergebnisse im Zusammenhang mit Kurt Beck. Kurt Beck, der nicht nur SPD Chef und möglicher Kanzlerkandidat, sondern auch der Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz ist, wußte in der Vergangenheit sehr genau, wie man sich in die Schlagzeilen bringt. Erinnern wir uns doch an die Affäre um den laut Bildzeitung "frechsten Arbeitslosen Deutschlands" Henrico Frank. Dieser hatte sich auf dem Wiesbadener Weihnachtsmarkt für die Arbeitsmarktreform Hartz IV "bedankt". Kurt Beck, verspottete den Mann und riet ihm, "sich ersteinmal zu waschen und zu rasieren". Ein peinlicher Ausrutscher, der von den PR Beratern Becks damals kaschiert werden musste. Gekonnt gingen die PR- Herren und Damen ans Werk. Dem ehemalige Hartz-IV Empfänger Henrico Frank wurden insgesamt 8 Jobangebote im Billiglohnsektor angeboten. Vermittelt werden sollte, dass Kurt Beck, voller Anstand und Gnade, einem "armen Hartz IV- Empfänger" bei der Jobsuche behilflich sei. 1:0 für Kurt Beck, denn die Boulevard- Presse nahm diese PR Aktion dankend an, obwohl kein einiziger Job tatsächlich existierte. Das Medienspektakel um diese "Never- End Story" hörte erst mit dem Jahreswechsel auf. Kurt Beck war spätestens ab diesem Zeitpunkt über die Landesgrenzen von Rheinland- Pfalz kein Unbekannter mehr.

Dennoch sollte es Kurt Beck nicht gelingen, Franz Müntefering subjektiv vom Trohn zu stoßen. Laut dem Magazin "Stern" haben die Meisten gesagt, dass der Bundesminister für Arbeit und Soziales, Franz Müntefering der derzeitige SPD Chef ist. 49 Prozent der Befragten wußten demnach überhaupt nicht, wer zur Zeit an der Spitze der SPD steht. Dem gegenüber befanden 39 Prozent der 1007 Befragten, die Arbeit von Kurt Beck als "gut". 33 Prozent empfinden die Arbeit von Kurt Beck als "weniger gut oder schlecht" und 28 Prozent wollten sich überhaupt nicht dazu äußern. Manche also finden Kurt Becks Arbeit gut, obwohl sie überhaupt nicht wissen, in welcher Position sich Kurt Beck befindet.

SPD im Tief. Das eigentliche Wählerklientel verabschiedet sich
Die SPD sinkt weiterhin bei den Umfragewerten in den Keller. Kurt Beck als Kanzler können sich lediglich nur 19 Prozent (Angela Merkel: 48 Prozent) vorstellen. Schlechte Werte laut einer RTL-TV Umfrage für einen wohlmöglichen SPD Kanzler. Die SPD zur Bundestagswahl wählen, würden dagegen immerhin noch 26 Prozent (-2), die CDU allerdings 36 Prozent (+1). Die Linkspartei konnte sich Bundesweit auf 10 Prozent steigern, die Themen der Partei zielen genau auf das Klientel ab, dass die SPD zu vergessen scheint. Mit einem "pöbelnden Kanzlerkandidat" auf dem Wiesbadener Weihnachtsmarkt, der Hartz IV Empfängern "Waschen und Rasieren" rät, lassen sich nun mal nicht Wählerkreise erschließen, die auf eine soziale und gerechtere Politik hoffen. Weiter so Kurt, nur der Bart muss noch weg, dann klappts auch mit dem Kanzler Job. (sm, 11.04.07)

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