Ein Leserbeitrag aus dem Hartz IV Alltag: Will die Arge keinen ihrer Kunden verlieren?
Will die Arge keinen ihrer Kunden verlieren? Den Eindruck dass die Arge keinen ihrer Kunden verlieren möchte und die Bereinigung der Arbeitslosenstatistik Vorrang vor einer Arbeit auf dem ersten Arbeitsmarkt hat, muss das jüngst vorgefallene Geschehnis in der Arge Neustadt/Weinstraße hinterlassen. So wurde der Selbständige Stefan D., der im Rahmen der vor Jahren angebotenen "Ich AG" eine Selbständigkeit gegründet und seitdem täglich bis zu 15 Stunden an der Tragfähigkeit seines Unternehmens gearbeitet hatte, von dem Sachbearbeiter von der Arge Neustadt/Weinstraße eingeladen um, wie dieser es im Amtsdeutsch so schön formuliert hatte: "über sein Bewerberangebot zu sprechen". Doch zur Verwunderung des Betroffenen teilte Marco W. dem Unternehmer mit, dass seine Selbständigkeit nunmehr beendet und als Nebentätigkeit auszuüben sei und er stattdesen einen 1 Euro Job in einem Kindergarten anzutreten habe.
Dabei hatte die gleiche Behörde Herrn D. zuvor die Teilnahme an einer sogenannten Feststellungsmaßnahme vorgeschrieben, deren Träger ihm gute Erfolgsaussichte für seine Selbständigkeit bescheinigt hatten. Herr D. leistete der Anordnung Folge und trat den 1 Euro Job an, suchte sich jedoch kurze Zeit später eine Nebentätigkeit als Stallhelfer auf dem ersten Arbeitsmarkt, die er auf Grund der mit dem Kindergarten vereinbarten flexiblen Arbeitszeit neben dem 1 Euro Job ausüben konnte. Doch D. hatte die Rechnung ohne die Arge Neustadt gemacht, denn kurz darauf teilete der Sachbearbeiter ihm nicht nur mit, dass ein 1 Euro Job Priorität vor einer Tätigkeit auf dem ersten Arbeitsmarkt habe, sondern änderte schleunigst die in der Aufforderung zur Annahme des 1 Euro Jobs ausdrücklich als flexibel festgelegte Arbeitszeit so, dass es Herrn D. nunmehr nicht mehr möglich war, etwas anderes als den 1 Euro Job auszuüben. Eine Begründung dafür wurde nicht gegeben. Wen wundert es da noch, dass die Argen kurz vor der Pleite stehen und der Staat kurz vor dem Bankrott? (Ein Leserbeitrag von Stefan D. 08.01.2010)
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