Seit der Einfรผhrung von Hartz IV im Jahre 2015 lebt fast jeder zehnte Hartz IV-Empfรคnger ununterbrochen von Hartz IV. Was sindย die Grรผnde hierfรผr und wie sieht es im regionalen Vergleich aus?
Knapp 470.000 Personen leben ununterbrochen von Hartz IV
Aus einer Anfrage der CDU-nahen-Konrad-Adenauer-Stiftung an die Bundesagentur fรผr Arbeit geht hervor, dass seit der Einfรผhrung von Hartz IV im Jahre 2005, jeder zehnte Hartz IV-Bezieher ununterbrochen von Hartz IV-Leistungen lebt. Das sind rund 470.00 Hartz IV-Bezieher.
Der regionale Vergleich
Regional betrachtet, schneidet der Osten schlechter ab als der Westen. Im Osten betrรคgt der Anteil der dauerhaften Hartz IV-Bezieher 15,1 Prozent, im Westen hingegen sind es nur 9,6 Prozent. Im Bundeslรคndervergleich liegt Sachsen mit 16,1 Prozent an der Spitze der konstanten Hartz IV-Bezieher. Baden-Wรผrttemberg und Bayern liegen mit 6,1 Prozent auf dem letzten Platz.
Zahl der Langzeitarbeitslosen hat sich minimiert
Es gibt jedoch auch positive Neuigkeiten. Seit Einfรผhrung von Hartz IV ist die Zahl der Langzeitarbeitslosen nรคmlich deutlich gesunken. Im Jahre 2005 waren es noch ca. 820.000 Personen, die auf Hartz IV-Leistungen angewiesen waren. Ende 2017 waren es nur noch ca. 468.000 Hartz IV-Bezieher. Das ist eine Reduzierung der Hartz IV-Bezieher um rund 43 Prozent.
Sozialer Arbeitsmarkt fรผr Langzeitarbeitslose?
Dem dauerhaften Bezug von Hartz IV soll natรผrlich entgegengewirkt werden, denn eigentlich soll Hartz IV ja lediglich zur รberbrรผckung dienen und der Betroffene wieder erfolgreich in den Arbeitsmarkt integriert werden. Aus diesem Grund plant die Regierungskoalition einen sozialen Arbeitsmarkt fรผr Langzeitarbeitslose. Dieser soziale Arbeitsmarkt sieht vor, dass รถffentliche und private Arbeitgeber zukรผnftig fรผnf Jahre lang mit einem Lohnkostenzuschuss gefรถrdert werden sollen und hierdurch Menschen einstellen, die bereits seit sieben Jahren im Hartz IV-Bezug leben.
Hartz IV-Bezieher brauchen eine individuelle Beratung!
Weiterhin ist eine Langzeitarbeitslosigkeit auf die Arbeitsรผberlastung der Jobcenter zurรผckzufรผhren. Das Problem sei nรคmlich nicht, dass Langzeitarbeitslose zu teuer sind fรผr zukรผnftige Arbeitgeber, sondern dass diese keine individuelle Beratung vom Jobcenter erhalten. Von insgesamt 60.000 Jobcenter-Mitarbeitern ist nรคmlich weniger als die Hรคlfte mit der Betreuung und Vermittlung der Arbeitslosen beauftragt.kj