Steuererleichterungen und den Nachteilsausgleich bei Schwerbehinderung

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Circa 7,8 Millionen Menschen in Deutschland haben eine Schwerbehinderung. Auch unterhalb der Grenze zur Schwerbehinderung gibt es Steuererleichterungen bereits bei einem Grad der Behinderung ab 20.

Der Pauschbetrag

Für Menschen mit Behinderungen gilt bei der Einkommenssteuer ein Steuerfreibetrag (Pauschbetrag). Dieser Pauschbetrag kann ab einem Grad der Behinderung von mindestens 20 beantragt werden und steigt mit dem Grad der Behinderung.

Bei einem Grad der Behinderung von 20 beträgt er 384 Euro, bei einem Grad der Behinderung von 100 liegt er bei 2.840 Euro.

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Wie lange ist der Pauschbetrag gültig?

Der Pauschbetrag gilt in voller Höhe immer für das gesamte laufende Jahr, und auch dann, wenn sich der Grad der Behinderung während dieser Zeit ändert. In diesem Fall wird der jeweils höchste Grad der Behinderung angerechnet.

Müssen die Einzelkosten nachgewiesen werden?

Pauschbetrag ist die Abkürzung für Pauschalbetrag. Es gibt also eine Pauschale, für die Einzelaufwendungen nicht extra aufgeführt werden müssen.

Das kann zum Nachteil werden, nämlich dann, wenn die realen Kosten höher sind als der Pauschbetrag. Hier gibt es die Möglichkeit, auf den Pauschbetrag zu verzichten und die echten Aufwendigen mit Belegen nachzuweisen und abzusetzen.

Rechte und Nachteilsausgleiche

Menschen mit Behinderungen bekommen im deutschen Sozialstaat besondere Rechte. Diese sind aber kein Privileg gegenüber Menschen ohne Behinderungen, sondern sollen die Nachteile ausgleichen, denen die Betroffenen aufgrund ihrer Behinderung ausgesetzt sind.

Wer erhält die Vergünstigungen?

Im Bundesversorgungsgesetz sind die Nachteilsausgleiche nach dem Grad der Behinderung gestaffelt. Dieser beginnt bei 20 und geht dann in Zehnerschritten bis zu einem Grad von 100. Am meisten Nachteilsausgleiche erhalten die am schwersten behinderten Menschen.

Die Merkzeichen

Neben dem Grad der Behinderung spielt beim Nachteilsausgleich auch das jeweilige Merkzeichen eine Rolle, denn dieses kennzeichnet besondere Beeinträchtigungen und die entsprechenden Rechte und Hilfen, um die Beeinträchtigugen auszugleichen.

Unterstützung bei der Arbeit

Staatliche Zuschüsse sollen ermöglichen, dass Menschen mit Behinderung der Zugang zum Arbeitsmarkt nicht versperrt bleibt, oder sie wegen ihrer Behinderung und einem fehlenden behindertengerechten Ambiente nicht voll arbeiten können.

Wer gilt als schwerbehindert?

Das neunte Sozialgesetzbuch (§ 2 Abs. 1 SGB IX) definiert Menschen mit Schwerbehinderungen als “Menschen, die körperliche, seelische, geistige oder Sinnesbeeinträchtigungen haben, die sie in Wechselwirkung mit einstellungs- und umweltbedingten Barrieren an der gleichberechtigten Teilhabe an der Gesellschaft mit hoher Wahrscheinlichkeit länger als sechs Monate hindern können.“

Auch chronische Krankheiten können eine Schwerbehinderung sein

Auch chronische Erkrankungen können den Status einer Schwerbehinderung verursachen. So erkennt der Europäische Gerichtshof chronische Krankheit (beziehungsweise bestimmte Folgen dieser Erkrankungen) als Behinderung an (Aktenzeichen C-335/11 und C-337/11), was die Betroffenen vor Diskriminierung schützen soll.

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