Bürgergeld reicht nicht: 14 Prozent mehr für Schulmaterialen

Lesedauer 2 Minuten

Die steigenden Kosten für Schulmaterialen stellen für viele Familien eine enorme finanzielle Belastung dar. Der Paritätische Wohlfahrtsverband schlägt angesichts der aktuellen Preisentwicklung Alarm und fordert dringend finanzielle Unterstützung für Familien, damit Bildung für alle bezahlbar bleibt.

Auswertung zeigt: Schulmaterialen im Schnitt 14 Prozent teurer

Nach aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes sind die Preise für Papierprodukte wie Schulhefte und Zeichenblöcke im Vergleich zum Vorjahr um fast 14 Prozent gestiegen – und damit doppelt so stark wie die allgemeine Inflation.

Diese Entwicklung hat weitreichende Folgen für einkommensschwache Familien, die ohnehin schon mit finanziellen Herausforderungen zu kämpfen haben.

Der Paritätische Wohlfahrtsverband hat eigene Testkäufe durchgeführt, um die tatsächlichen Auswirkungen dieser Preissteigerungen auf Familien zu ermitteln. Die Ergebnisse sind erschreckend.

Besonders für Erstklässler hohe Kosten

Insbesondere für Erstklässler belaufen sich die Kosten für den Schulstart auf rund 135 Euro, hinzu kommen die Ausgaben für den Schulranzen, die bis zu 260 Euro betragen können. Auch für Fünftklässlerinnen und Fünftklässler summieren sich die Kosten für die Grundausstattung auf rund 165 Euro – Kosten für Sportkleidung und -schuhe noch nicht einmal eingerechnet.

Angesichts dieser finanziellen Belastungen setzt sich der Paritätische Wohlfahrtsverband vehement für eine Anpassung der finanziellen Leistungen für den Schulbedarf ein. Derzeit beträgt die Unterstützung 174 Euro pro Schuljahr. Aufgrund der drastischen Preissteigerungen fordert der Verband eine Erhöhung auf 200 Euro.

Bildungsleistungen müssen um 14 Prozent erhöht werden

Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer des Paritätischen, betont die Notwendigkeit einer angemessenen Anpassung: Wenn der Schulbedarf um 14 Prozent teurer wird, müssen auch die finanziellen Leistungen um 14 Prozent erhöht werden.

Darüber hinaus fordert der Verband, dass Sonderbedarfe wie Schulranzen oder Artikel, die bei Einschulung oder Schulwechsel benötigt werden, als Sonderleistung in die Regelleistung aufgenommen werden. Häufig handelt es sich bei solchen Anschaffungen um einmalige, aber teure Ausgaben, die das Familienbudget stark belasten können.

Schneider unterstreicht die gesamtgesellschaftliche Bedeutung des Themas: “Keine Familie sollte sich finanzielle Sorgen machen müssen, weil das Kind ein Schulheft oder einen rückenschonenden Schulranzen braucht”.

Schneider betonte die Unwürdigkeit einer Situation, in der der Kauf von Schulmaterialien Familien in existenzielle Not bringt. Bildung ist ein Grundrecht und darf nicht von finanziellen Engpässen abhängen. Der Paritätische Wohlfahrtsverband setzt sich für Chancengleichheit von Anfang an ein und fordert dringend Maßnahmen, damit alle Kinder unabhängig von ihrer sozialen Herkunft die gleichen Chancen haben.

Ist das Bürgergeld besser als Hartz IV?

Wird geladen ... Wird geladen ...