Bei Schwerbehinderung eine höhere Erwerbsminderungsrente?

Lesedauer 2 Minuten

Schwerbehinderung bedeutet nicht notwendig Erwerbsminderung. Der Grad der Behinderung hat erst einmal nichts zu tun mit der Arbeitsfähigkeit. Der Anspruch auf eine Erwerbsminderung ist unabhängig von der Schwerbehinderung.

Wie wird die Erwerbsfähigkeit geprüft?

Ein Grad der Behinderung von 50 bedeutet nicht notwendig, einen Anspruch auf Erwerbsminderungsrente zu haben. Dafür ist vielmehr eine körperliche Untersuchung durch die Sozialmedizin gefordert.

Mit dieser wird das berufliche Leistungsvermögen bestimmt, auf dessen Basis die Rentenversicherung entscheidet.

Wer hat Anspruch auf eine Erwerbsminderungsrente?

Menschen können eine Rente wegen teilweiser Erwerbsminderung beanspruchen, wenn sie wegen einer Erkrankung oder Behinderung mehr als drei, aber weniger als sechs Stunden pro Tag arbeiten können.

Volle Erwerbsminderung als Rentenanspruch haben diejenigen, die wegen einer Erkrankung oder Behinderung weniger als drei Stunden am Tag arbeiten können.

Erwerbsminderung und Behinderung

Eine Behinderung kann die Ursache für eine Erwerbsminderung sein. Insofern ist es sinnvoll, die ärztlichen Dokumente über die Behinderung bei einem Antrag auf eine Rente wegen Erwerbsminderung einzureichen.

Lesen Sie auch:
Arbeiten mit Erwerbsminderungsrente – Nur 3 Stunden täglich oder jetzt auch unbegrenzt?
Schwerbehinderte können Rente rückwirkend erhöhen

Voll erwerbsgemindert sind Sie prinzipiell, wenn Sie in einer geschützten Einrichtung / einer anerkannten Werkstatt für Behinderte tätig sind und wegen ihrer Behinderung nicht auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt tätig sein können.

Wie wird die Erwerbsminderungsrente berechnet?

Die Höhe der Erwerbsminderungsrente hängt davon ab, wie alt sie zu Beginn ihrer Erwerbsminderung sind und davon, wieviel sie zuvor in die Ŕentenkasse eingezahlt haben. Aus den Beiträgen ergeben sich die Entgeltpunkte, und diese definieren die an Sie geleisteten Rentenzahlungen.

Haben Sie in den Jahren zuvor gut verdient und entsprechend in die Kasse eingezahlt, sammeln Sie Entgeltpunkte und können eine höhere Rente erwarten.

Erwerbsminderungsrente gibt es nur bei Einzahlungen

Um Anspruch auf eine Erwerbsminderungsrente zu bekommen, müssen Sie mindestens fünf Jahre bei der Deutschen Rentenversicherung gemeldet sein. In diesen fünf Jahren müssen Sie zumindest 36 Monate Pflichtbeiträge in die Kasse gezahlt haben.

Steigt die Erwerbsminderungsrente durch die Schwerbehinderung?

Nein, das ist nicht so. Zwar sind viele Menschen mit Behinderungen erwerbsgemindert. Für die Höhe der Erwwerbsminderungsrente ist es aber egal, ob dieser Erwerbsminderung eine Behinderung zugrunde liegt oder ob sie eine andere Ursache hat.

Unterschiedliche Gesetze

Tatsächlich sind für die Bestimmung des Grades der Behinderung und die Rente (auch die Erwerbsminderungsrente) unterschiedliche Gesetze zuständig. Der Schwerbehindertenausweis fällt juristisch unter das Sozialgesetzbuch 9. Die Erwerbsminderungsrente ist hingegen im Sozialgesetzbuch VI erfasst.

Wie hoch sind Erwerbsminderungsrenten im Schnitt?

Erwerbsgeminderte, die von ihrer Rente leben, gehören zu den Menschen in Deutschland mit dem größten Armutsrisiko. Im Durchschnitt betrug die Erwerbsminderungsrente 2022 ganze 950,27 Euro.

Schwerbehinderung und Altersrente

Im Unterschied zur Rente wegen Erwerbsminderung gelten bei einer Altersrente automatisch Sonderregeln bei Schwerbehinderung. Ein Grad der Behinderung oder mehr berechtigt dazu, bei einer Wartezeit von 35 Jahren bereits vor der Altersgrenze für Nicht-Behinderten in Rente zu gehen.

Dafür reicht der Nachweis im Schwerbehindertenausweis.

Ist das Bürgergeld besser als Hartz IV?

Wird geladen ... Wird geladen ...