Studie: Hartz IV Regelsatz reicht nicht für Stromkosten

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Der derzeit aktuelle Hartz IV Regelsatz reicht nicht aus, um die Kosten für Strom zu begleichen. Durch steigende Stromkosten ist eine regelrechte Unterdeckung erwiesen, wie das Verbraucherportal “Check24” ermittelte. Arbeitslosengeld II-Bezieher müssen im Schnitt 93 Euro im Jahr mehr für Strom bezahlen.

Aktueller Hartz IV-Regelsatz deckt die Stromkosten für Alleinstehende nicht

Zwar können auch Hartz IV Beziehende von einem Wechsel zu einem günstigeren Stromanbieter profitieren, allerdings zeigte eine Auswertung des Verbraucherportals “Check24”, dass selbst ein Wechsel zu einem der zehn günstigsten Alternativtarifen nicht ausreicht, um den Deckungsbeitrag in den Regelleistungen zu erreichen. Selbst die Regelsatz-Erhöhung zu Beginn des Jahres reicht nicht aus, wie die Experten errechneten.

Der Hartz-IV-Regelsatz für Energie reicht nicht aus, um die monatlichen Stromkosten zu bezahlen. Obwohl die Bezüge für Alleinstehende in diesem Jahr um acht Euro auf 432 Euro pro Monat steigen*, zahlen Empfänger von Arbeitslosengeld II im Durchschnitt 93 Euro im Jahr mehr für Strom, als das ALG II vorsieht.

Die Hartz-IV-Pauschale für Wohnen, Energie und Wohninstandhaltung beträgt 2020 monatlich 38,32 Euro**, 1.500 kWh Strom kosten in der Grundversorgung durchschnittlich 46,08 Euro. Damit liegen die Stromkosten 20 Prozent über dem Regelbedarf.

Selbst ein Anbieterwechsel schafft keine wirkliche Abhilfe

Durch einen Wechsel zu einem der zehn günstigsten Alternativtarife reduzieren Stromkunden ihre monatlichen Kosten auf 40,08 Euro und liegen damit noch immer über dem Regelbedarf.

“Trotz der Erhöhung des Hartz-IV-Regelbedarfs vergrößert sich die Lücke zwischen Energiepauschale und den tatsächlichen Stromkosten für Hartz-IV-Empfänger”, sagt Lasse Schmid, Geschäftsführer Energie bei CHECK24.

533 Stromgrundversorger hoben ihre Preise zum 1.1.2020 an oder haben angekündigt dies noch zu tun – im Durchschnitt um 5,5 Prozent. Betroffen sind hiervon ca. vier Millionen Haushalte, die ihren Strom aus der Grundversorgung beziehen.

Seit 2012 sind die Tarife der Alternativanbieter günstiger als die Grundversorgungstarife. Der intensive Wettbewerb zwischen den Anbietern führt zu sinkenden Strompreisen. So konnten Verbraucher innerhalb eines Jahres insgesamt 311 Mio. Euro einsparen. Das ergab eine repräsentative Studie der WIK-Consult, einer Tochter des Wissenschaftlichen Instituts für Infrastruktur und Kommunikationsdienste (WIK). Bild: Quelle: CHECK24 Vergleichsportal Energie GmbH

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