Rente, Wohngeld oder Bürgergeld: Zuschuss für Stromkosten und Jahresendabrechung

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Der Energiefonds der katholischen Kirche wurde auf 2025 ausgedehnt und kommt auch in diesem Jahr Menschen mit wenig Einkommen zugute, die ihre Stromkosten oder ihre Jahresendabrechung nicht zahlen können.

Zusätzliche Einnahmen der Kirchensteuer

Der Fonds umfasst die gesamten zusätzlichen Einnahmen der Kirchensteuer durch die Energiepreispauschale im Herbst 2022. Ursprünglich war er nur auf zwei Jahre angelegt, und die Gelder wurden 2023 und 2024 ausgegeben.

Was ist die Idee hinter dem Energiefonds?

Die Energiepreispauschale führte im Herbst 2022 zu zusätzlichen Einnahmen der Kirchensteuer in Millionenhöhe. Die katholische und die evangelische Kirche in Deutschland beschlossen, diese zuästzlichen Steuermittel direkt an die weiterzugeben, die durch die höheren Energiepreise besonders belastet sind.  

Dieser Energiefonds unterstützt Menschen, die Probleme haben, ihre Energiekosten zu decken, er hilft bei gestiegenen Abschlägen, bei der Zahlung von Jahresabrechnungen oder auch bei Brennstoffeinkäufen.

Wer ist die Zielgruppe?

Zielgruppe sind generell Haushalte mit niedrigem bis mittlerem Einkommen, besonders Rentner, kinderreiche Familien, Alleinerziehende und geringfügig Beschäftigte. Bürgergeld-Bezieher erhalten grundsätzlich nur Beihilfe bei den Stromkosten.

Gefördert sollen besonders diejenigen, die wenig verdienen und keine anderweitige Unterstützung bekommen. Hier gilt: „Sozialleistungen haben Vorrang“.

Allerdings fördert der Energiefonds auch gezielt Haushalte, die Wohngeld, Kinderzuschlag oder BAföG beziehen, um zu verhindern, dass diese durch die hohen Energiekosten in das Bürgergeld rutschen, weil sie den Lebensunterhalt nicht mehr finanzieren können.

Wie viel Zuschuss gibt es?

Pro Einzelperson wird maximal 200 Euro; Familien und Bedarfsgemeinschaften erhalten bis zu 150 Euro pro Haushaltsmitglied einen Zuschuss. Der Zuschuss soll schnell und unbürokratisch besonders denen zugute kommen, die keine sozialen Hilfen wie Sozialhilfe oder Bürgergeld bekommen.

Schnell und unbürokratisch

Die Caritas versichert: „Wer bei der aktuell anstehenden Jahresabrechnung der Heizkosten oder bei der Neuberechnung der Abschlagszahlungen merkt, dass das Monatseinkommen nicht mehr ausreicht, erhält von uns schnelle, unbürokratische Unterstützung.“

Wo stellen Sie den Antrag?

Den Antrag stellen Sie bei den kirchlichen Wohlfahrtsverbänden, also der Caritas oder der Diakonie. Bei denen können Sie sich auch vor Ort erkundigen, ob die Mittel für die Beihilfe noch vorhanden sind.

Bisher wurden die Mittel nicht aufgebraucht

2024 war der Energiefonds noch nicht voll ausgereizt. Ein Grund dafür ist vermutlich, dass Geringverdiener, die keine staatlichen Transferleistungen beziehen, nicht daran denken, dass sie Hilfe in Anspruch nehmen könnten.

Dabei ist gerade bei diesen Menschen, die vor den gestiegenen Energiekosten noch knapp über die Runden kamen, der finanzielle Druck durch die hohen Energiepreise besonders hoch, weil sie weder staatliche Unterstützung bekommen noch ein finanzielles Polster haben, um die höheren Kosten auszugleichen.

Hinzu kommen auslaufende Verträge. So hatten viele Betroffene mehrjährige Verträge, die extreme Energiekosten verhinderten und müssen erst jetzt bei den neuen Energieversorgern tiefer in die Tasche greifen.