Auch Rentner können Wohngeld erhalten, und dieses steigt 2025. Dieser Wohngeld entlastet Haushalte mit niedrigem Einkommen und gilt für diejenigen, die zwar die Mittel zum Lebensunterhalt selbst decken können, nicht aber die Mietkosten oder die des selbst genutzten Wohneigentums.
Dieser Zuschuss ist unabhängig von der Art des Einkommens. Wer Erwerbseinkommen bezieht hat ebenso diesen Anspruch wie diejenigen, die eine Rente beziehen. Viele Rentner wissen dies nicht und verlieren so jeden Monat oft mehrere hundert Euro.
2025 gibt es rund 15 Prozent mehr
Das Wohngeld wird alle zwei Jahre an die Inflation angepasst, um eine reale Entlastung in der Wohnungspolitik aufrecht zu halten – trotz steigender Mieten. Zum 1. Januar 2025 erhöht sich diese Leistung deshalb um circa 15 Prozent. Dies soll die höheren Mieten zwischen 2021 und 2023 ausgleichen und ebenso die Inflation.
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Rasante Altersarmut
Dieser Zuschuss ist bitter nötig, denn die Altersarmut steigt in den letzten Jahren rasant, vor allem in den neuen Bundesländern. Denn dort bedroht Armut jeden vierte Mensch zwischen 60 und 79 Jahren – so lauten die Zahlen des Statistischen Bundesamtes von November.
Die wichtigste Ursache für diese Altersarmut sind niedrige Renten, die nicht ausreichen, um die Wohnkosten zu zahlen.
Welche Kriterien gelten beim Wohngeld?
Das Wohngeld ist eine Sozial- und keine Versicherungsleistung, im Unterschied zur gesetzlichen Rente. Ob Sie Wohngeld beanspruchen können oder nicht, hängt von der Höhe ihrer Rente und ihrem sonstigen Einkommen ab.
Wie niedrig und wie hoch darf die Rente sein?
Die Rente darf dabei nicht nur keine Obergrenze überschreiten, sondern sie darf auch nicht zu niedrig sein. Ihre monatlichen Bezüge müssen also über dem Mindesteinkommen liegen. Liegen sie darunter, dann treten andere Sozialleistungen in Kraft, bei Altersrentnern also die Grundsicherung im Alter.
Grundsicherung enthält die Miete
Grundsicherung gilt im Unterschied zu Wohngeld für diejenigen, die sich aus eigenen Mitteln den Lebensunterhalt nicht finanzieren können. Wer Wohngeld bezieht, kann sich den Lebensunterhalt zwar selbst sichern, nicht aber die Wohnkosten.
Unterm Strich erhalten Sie mit der Grundsicherung mehr Geld. Denn der Regelsatz für den Lebensunterhalt liegt über dem durchschnittlichen Wohngeld und zusätzlich werden Ihnen Miete und Heizung gezahlt.
Wie hoch dürfen die Einnahmen genau sein?
Es gibt keine bundesweit einheitliche Obergrenze für das Einkommen, um Wohngeld zu erhalten. Diese richtet sich vielmehr nach dem Mietspiegel vor Ort. Kurz gesagt: In München ist Wohnraum erheblich teurer als im ländlichen Mecklenburg-Vorpommern, und deshalb gelten jeweils andere Grenzen.
Ob Sie einen Anspruch haben, können Sie auf dem Wohngeldrechner herausfinden, den das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen bereitstellt. Dieser gibt Ihnen eine Orientierung darüber, ob und wenn wieviel Wohngeld Sie erwarten können.
Hier tragen Sie die nötigen Daten ein: Bruttokaltmiete, Postleitzahl, Mietstufe, Anzahl der Haushaltsmitglieder, darunter die Anzahl derjenigen mit Schwerbehinderung, Alleinerziehend oder Unterhaltspflicht. Zu jedem Punkt finden Sie weiterführende Informationen.
Wie hoch ist das Wohngeld im Schnitt?
Das Wohngeld hängt vom Einkommen, der Zahl der Personen im Haushalt und der Mietstufe ab. Mietstufe bezieht sich auf die in der Umgebung üblichen Miethöhen. Im Schnitt beträgt das Wohngeld 297 Euro pro Monat.
Nächstes Jahr wird der Schnitt dann höher liegen, und bei 15 Prozent Steigerung wären das 44,50 Euro mehr, also 341,55 Euro.
Wirkt sich der Grundrentenfreibetrag auf das Wohngeld aus?
Bei der Rente haben Sie einen Freibetrag, der vom Einkommen abgezogen wird. Wegen dieses Abzugs wird Ihnen weniger Einkommen angerechnet, und damit erhöht sich das Wohngeld, oder Sie überschreiten sogar erst die Grenze, um es zu erhalten.
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Dr. Utz Anhalt ist Buchautor, Publizist, Sozialrechtsexperte und Historiker. 2000 schloss er ein Magister Artium (M.A.) in Geschichte und Politik an der Universität Hannover ab. Seine Schwerpunkte liegen im Sozialrecht und Sozialpolitik. Er war wissenschaftlicher Mitarbeiter bei Dokumentationen für ZDF , History Channel, Pro7, NTV, MTV, Sat1.