Kündigung: So hoch muss die Abfindung nach einem bis 50 Jahren sein

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Wer von seinem Arbeitgeber gekündigt wird, hat in sehr vielen Fällen einen Anspruch auf eine Abfindung. Denn in den meisten Fällen wird mit der Kündigung gegen den Kündigungsschutz verstoßen. Allerdings sind noch weitere Voraussetzungen notwendig, um einen Anspruch zu erwirken.

Abfindung ist nicht vorgeschrieben

Zuerst einmal: Eine Abfindung bei einer Kündigung durch den Arbeitgeber ist nicht per Gesetz festgelegt. Sie wird vielmehr zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer ausgehandelt – und zwar meist durch einen Aufhebungsvertrag.

Hat sich aber ein Arbeitgeber per Vertrag oder Sozialplan des Unternehmens dazu verpflichtet, im Rahmen betriebsbedingter Kündigungen einen finanziellen Ausgleich (Abfindung) auszuzahlen, dann ist es möglich, ihn im Falle eines Falles juristisch darauf festzunageln.

Wie hoch ist die Abfindung?

Auch die Höhe der Abfindung wird zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer ausgehandelt. Hier fließen zudem verschiedene Faktoren hinein. Das ist einmal das Gehalt des Arbeitnehmers – wer mehr verdient kann tendenziell eine höhere Abfindung aushandeln.

Dann spielt die Dauer der Tätigkeit im Betrieb eine Rolle. Je kürzer die Betriebszugehörigkeit, umso geringer ist vermutlich die Abfindung.

Wichtig sind auch die Gründe für die Kündigung und die Wahrscheinlichkeit, dass der Arbeitnehmer bei einer Klage wegen Kündigungsschutzes Erfolg hätte.

Tabelle Abfindung nach Jahren der Beschäftigungszeit

Zeit der Beschäftigung Höhe der Abfindung
Abfindung nach 1 Jahr 0,5 Monatsgehälter
Abfindung nach 2 Jahren 1 Monatsgehalt
Abfindung nach 3 Jahren 1,5 Monatsgehälter
Abfindung nach 4 Jahren 2 Monatsgehälter
Abfindung nach 5 Jahren 2,5 Monatsgehälter
Abfindung nach 6 Jahren 3 Monatsgehälter
Abfindung nach 7 Jahren 3,5 Monatsgehälter
Abfindung nach 8 Jahren 4 Monatsgehälter
Abfindung nach 9 Jahren 4,5 Monatsgehälter
Abfindung nach 10 Jahren 5 Monatsgehälter
Abfindung nach 11 Jahren 5,5 Monatsgehälter
Abfindung nach 12 Jahren 6 Monatsgehälter
Abfindung nach 13 Jahren 6,5 Monatsgehälter
Abfindung nach 14 Jahren 7 Monatsgehälter
Abfindung nach 15 Jahren 7,5 Monatsgehälter
Abfindung nach 16 Jahren 8 Monatsgehälter
Abfindung nach 17 Jahren 8,5 Monatsgehälter
Abfindung nach 18 Jahren 9 Monatsgehälter
Abfindung nach 19 Jahren 9,5 Monatsgehälter
Abfindung nach 20 Jahren 10 Monatsgehälter
Abfindung nach 21 Jahren 10,5 Monatsgehälter
Abfindung nach 22 Jahren 11 Monatsgehälter
Abfindung nach 23 Jahren 11,5 Monatsgehälter
Abfindung nach 24 Jahren 12 Monatsgehälter
Abfindung nach 25 Jahren 12,5 Monatsgehälter
Abfindung nach 26 Jahren 13 Monatsgehälter
Abfindung nach 27 Jahren 13,5 Monatsgehälter
Abfindung nach 28 Jahren 14 Monatsgehälter
Abfindung nach 29 Jahren 14,5 Monatsgehälter
Abfindung nach 30 Jahren 15 Monatsgehälter
Abfindung nach 31 Jahren 15,5 Monatsgehälter
Abfindung nach 32 Jahren 16 Monatsgehälter
Abfindung nach 33 Jahren 16,5 Monatsgehälter
Abfindung nach 34 Jahren 17 Monatsgehälter
Abfindung nach 35 Jahren 17,5 Monatsgehälter
Abfindung nach 36 Jahren 18 Monatsgehälter
Abfindung nach 37 Jahren 18,5 Monatsgehälter
Abfindung nach 38 Jahren 19 Monatsgehälter
Abfindung nach 39 Jahren 19,5 Monatsgehälter
Abfindung nach 40 Jahren 20 Monatsgehälter
Abfindung nach 41 Jahren 20,5 Monatsgehälter
Abfindung nach 42 Jahren 21 Monatsgehälter
Abfindung nach 43 Jahren 21,5 Monatsgehälter
Abfindung nach 44 Jahren 22 Monatsgehälter
Abfindung nach 45 Jahren 22,5 Monatsgehälter
Abfindung nach 46 Jahren 23 Monatsgehälter
Abfindung nach 47 Jahren 23,5 Monatsgehälter
Abfindung nach 48 Jahren 24 Monatsgehälter
Abfindung nach 49 Jahren 24,5 Monatsgehälter
Abfindung nach 50 Jahren 25 Monatsgehälter

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Wie sind die Richtwerte?

Es gibt zwar keine Vorschriften für die Höhe von Abfindungen, allerdings Gewohnheiten. Über den Daumen gepeilt üblich ist eine Abfindung von einem halben bis zu einem Monatsgehalt pro Jahr im Betrieb.

Das hängt indessen sehr von den jeweiligen Umständen ab.

Gesetzliche Möglichkeiten

Juristische Möglichkeiten, eine Abfindung zu erreichen oder eine höhere Abfindung durchzusetzen, sind nur dann gegeben, wenn im Arbeitsvertrag ausdrücklich die Möglichkeit festgeschrieben ist, im Fall einer betriebsbedingten Kündigung eine solche zu erhalten.

Zum Beispiel gibt es in vielen Unternehmen einen Sozialplan, in dem das Procedere bei betriebsbedingten Kündigungen inklusive der Abfindung sowie ihrer erwartbaren Höhe geregelt ist.

Juristische Chancen auf Erfolg haben Arbeitnehmer hier, wenn Arbeitgeber diesen internen Vorgaben zuwiderhandeln.

Der gerichtliche Vergleich

Eine Abfindung gibt es auch auf einem anderen Weg. Wenn keine Abfindung zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer ausgehandelt wurde, enden Kündigungsschutzklagen trotzdem häufig mit dem Vereinbaren einer Abfindung.

Wenn also ein Arbeitnehmer mit Erfolg gegen seine Kündigung vor Gericht zieht, dann läuft dies oft auf einen Vergleich hinaus, in dem der Arbeitgeber einen finanziellen Ausgleich für den Verlust des Arbeitsplatzes zahlt.

Welche Abfindung ist angemessen?

Wenn Sie eine Abfindung erhalten sollen, dann ist es ratsam, den Aufhebungsvertrag genau zu prüfen. Entspricht die Abfindung mindestens einem halben Monatsgehalt pro Arbeitsjahr? Wenn Sie darunter liegt, dann sollten Sie in jedem Fall mehr fordern.

Möglich und bisweilen wichtig kann es auch sein, einen Fachanwalt für Arbeitsrecht einzuschalten, der den notwendigen Background hat, um eine höhere Abfindung durchzusetzen.