Hartz IV: Kleines Jobcenter finanzierte zahlreiche Führerscheine und Autos

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Jobcenter finanzierte zahlreiche Führerscheine und sogar Autos

Aufgabe der Jobcenter ist es, Hartz IV Bezieher in den Arbeitsmarkt zu vermitteln. Doch für alles muss gebettelt werden. Statt ernsthafter Hilfe, werden Sinnlosmaßnahmen vermittelt, die letzlich nicht weiterhelfen.

Es gibt allerdings auch Jobcenter, die ihre Aufgabe ernsthaft und nachhaltig erledigen. Ein Positivbeispiel ist das Jobcenter Ostholstein. Die Behörde hat im letzten Jahr rund 1,3 Millionen Euro für Führerscheine und PKW´s ausgegeben und konnte somit die Jobchancen der Leistungsberechtigten enorm steigern.

Kleine Behörde geht mit gutem Beispiel voran

Das eigentlich recht kleine Jobcenter hat 330 Führerscheine und 340 Fahrzeugkäufe für Hartz IV Beziehende unterstützt und dabei die Kosten in Höhe von 1,3 Millionen Euro übernommen.

Eine aktuell vorgelegte Auswertung belegte nun den Erfolg. Diejenigen, die eine Unterstützung bekamen, fanden wesentlich schneller einen neuen Job. Denn gerade auf dem Land ist es wichtig, mobil zu sein. Viele Arbeitgeber fordern zudem den Besitz eines Führerscheins.

Auswertung: Hohe Jobchancen

Ein Drittel der Anträge kamen von Frauen, der Rest von Männern. Jeder Führerschein-Antrag wurde vom Jobcenter mit gut 1900 Euro unterstützt, jeder Pkw-Kauf mit bis zu 2000 Euro, Motorroller-Käufe mit bis zu 800 Euro, Fahrräder mit 200 bis 300 Euro.

Die Gelder, die hierfür verwendet wurden, stammen aus Bundesmitteln, die gezielt für die Wiedereingliederung von Langzeiterwerbslosen ins Berufsleben vorgesehen sind. Gelder, die auch von anderen Jobcentern genutzt werden könnten, statt in Sinnlosmaßnahmen zu “entsorgen”.

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Karsten Marzian, Geschäftsführer des Jobcenters Ostholstein: „Über 70 Prozent aller Frauen und Männer, deren Führerschein von uns gefördert wurde, sind anschließend direkt in Arbeit oder Ausbildung gegangen.

Von den Kunden, denen wir ein Auto finanziert haben, sind sogar über 80 Prozent noch im Job.“ Letztlich würden alle Seiten profitieren. „Davon profitieren letztlich alle: die Arbeitnehmer, die wieder einen Job gefunden haben. Und die Arbeitgeber, die eine offene Stelle besetzen konnten“, sagt der Jobcenter-Chef.

Zahlen auch andere Jobcenter?

Die Finanzierung des Führerscheins ist kein genereller Anspruch. Betroffene, die dann eine verbesserte Jobaussicht haben, sollten dennoch versuchen, einen zu beantragen.

Über die Wiedereingliederung, wie in dem Artikel beschrieben, können Jobcenter eine Finanzierung für Hartz IV Beziehende gewährleisten. Handelt es sich um den LKW-Führerschein, erhöhen sich die Chancen, dass der Antrag angenommen wird. Denn dadurch erhöhen sich die Jobchancen gleich für mehrere Branchen.

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