Ende der vorzeitigen Rente auch mit Abschlägen

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Die derzeitige Bundesregierung hält an der vorgezogenen Altersrente für besonders langjährig Versicherte fest.

Diese wird landläufig als “Rente mit 63” bezeichnet und bedeutet in Wirklichkeit, nach 45 Jahren Rentenbeiträgen, zwei Jahre vorzeitig in den Ruhestand zu gehen. Doch der Rentenexperte Peter Knöppel schlägt Alarm.

Viele Arbeitnehmer wollen früher in Rente

Knöppel erklärt: “Viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer wollen so zeitig wie möglich in Rente gehen.

Sie würden sogar Abschläge in der Rente in Kauf nehmen, nur um so schnell wie möglich den Ruhestand zu erreichen und keinen Stress mehr auf der Arbeit zu haben.

Was viele nicht wissen, der Rente mit 63 droht das baldige Aus. Sie hat in der aktuellen Ampelregierung noch eine Schonfrist bekommen, obwohl die FDP ein anderes Rentenmodell durchsetzen wollte.”

CDU fordert Ende der vorzeitigen Rente

Das kann sich laut Knöppel aber ändern: “Spätestens aber mit einer CDU/CSU geführten Bundesregierung wird es der Rente mit 63 an den Kragen gehen. Zu oft haben CDU-Parteifunktionäre das Ende der Rente mit 63 gefordert und sich somit zum Sprachrohr der Wirtschaft gemacht.”

Jens Spahn von der CDU/CSU hat bereits 2023 die Rente für langjährig Versicherte kritisiert. Seine Äußerungen stießen auf Widerstand, besonders seitens der Gewerkschaften.

IG Bau nimmt Stellung

Robert Feiger, Vorsitzender der IG Bau, reagierte auf Spahns Kritik und hob die Realität der Arbeit vieler Versicherter hervor. Er betonte die Unterschiede zwischen körperlich anstrengenden Berufen und der Arbeit im Bundestag:

“Es ist etwas anderes, bei Wind und Wetter Dächer zu decken oder Hörsäle von Universitäten oder Klassenzimmer in Schulen zu reinigen, als im Bundestag zu stehen und die Rente mit 63 zu kritisieren.”

Feigers Aussage verdeutlicht die Herausforderungen und Belastungen, denen viele Arbeiter ausgesetzt sind. Seine Worte sollen darauf aufmerksam machen, dass die Diskussion um die Rente für langjährig Versicherte die harte Arbeit und die Lebensrealitäten vieler Menschen berücksichtigen muss.

Hart arbeitende Menschen haben ihre Rente verdient

Auch Michaela Engelmeier vom Sozialverband SoVD machte klar, gegen wen CDU und Arbeitgeber eigentlich hetzen, wenn es um die vorgezogene Rente geht: „Diese Menschen haben jahrzehntelang hart gearbeitet und Beiträge gezahlt. Sie haben sich ihre Rente verdient.“

Vermögenssteuer statt Stimmungsmache gegen Rentner

Engelmeier kritisierte zudem, dass nicht darüber diskutiert würde, die besonders Wohlhabenden für die sozialen Kosten angemessen zur Kasse zu bitten, zum Beispiel durch das Einführen einer Vermögenssteuer und eine Reform der Erbschaftssteuer.

„Warum diskutieren die Wirtschaftsweisen nicht über Möglichkeiten, besonders Wohlhabende in Deutschland angemessen an den sozialen Lasten zu beteiligen? Was hält Frau Schnitzer von der Einführung einer Vermögensteuer und einer Reform der Erbschaftsteuer?“, so Engelmeier.

Der Arbeitsmarktkenner Frank Bsirske warnte vor den sozialen Folgen: “Die Abschaffung der ‘Rente mit 63’ hätte zur Folge, dass Millionen Menschen mit Abschlägen und gekürzten Renten in den Ruhestand gehen.”