Auszahlungen bei Hartz IV – Wann wird das ALG II überwiesen

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Wenn der Monat zuende geht, fragen sich viele Leistungsbeziehende von Hartz IV, wann die nächste Überweisung der Regelleistungen und Mehrbedarfe auf dem Konto sind. Wenn kein Geld auf das Konto überwiesen wird, kann dieser kleine Ratgeber helfen.

Die Hartz-4-Leistungen werden seitens des Jobcenters immer in dem Monat vor dem eigentlichen Anspruch überwiesen. In der Regel werden die Leistungen 1 bis 3 Tage vor Monatsbeginn auf das Konto überwiesen.

Somit soll gewährleistet sein, dass Daueraufträge nicht in Verzug geraten. Werden Leistungen nicht überwiesen, sind häufig technische Probleme ursächlich.

Wann wird das Arbeitslosengeld II ausgezahlt? Hartz IV-Zahlungskalender mit den Wochentagen

Auszahlung für Monat Datum der Zahlung Wochentag
Januar 2022 30.12.2021 Donnerstag
Februar 2022 31.01.2022 Montag
März 2022 28.02.2022 Montag
April 2022 31.03.2022 Donnerstag
Mai 2022 29.04.2022 Freitag
Juni 2022 31.05.2022 Dienstag
Juli 2022 30.06.2022 Donnerstag
August 2022 29.07.2022 Freitag
September 2022 31.08.2022 Mittwoch
Oktober 2022 30.09.2022 Freitag
November 2022 28.10.2022 Freitag
Dezember 2022 30.11.2022 Mittwoch

Was passiert wenn der Anspruch auf Hartz IV erst im Laufe des Monats entsteht

Haben Anspruchsberechtigte erst im Verlauf eines Monats einen Arbeitslosengeld II Anspruch, wird für die Berechnung die Zahl des Anspruchstage mit einem Dreißigstel der vollen monatlichen Leistungen multipliziert. Es ist dabei unerheblich, ob der Monat mehr oder weniger als 30 Tage hat.

Berechnungsbeispiel

  • ALG II Anspruch besteht am 28. Februar – für Februar wird 1/30 des monatlichen Anspruchs überwiesen.
  • ALG II Anspruch besteht am 18. August – für August werden 14/30 der monatlichen Leistung überwiesen.
  • ALG II Anspruch am 31. April – für April werden 1/30 der monatlichen Leistung überwiesen.

Es kann viele Gründe geben, warum die Hartz 4 Zahlungen ausbleiben. Wir haben die wichtigsten zusammengestellt:

  • vergessene WBAs
  • noch nicht bearbeitete Anträge
  • Buchungsfehler
  • falsch eingegebene Bankdaten
  • fehlerhafte BG-Nummern, so dass Zahlungen anderen BGs zugeordnet wurden
  • gestoppte Zahlungen, weil irgendwas in Klärung ist
  • gestoppte Zahlungen wegen laufender Widersprüche
  • noch nicht freigegebene Zahlungen
  • falsche Buchungsdaten
  • und einhundert andere Gründe
  • vergessene Zahlungsanweisungen

Wie wird Hartz IV überwiesen?

Normalerweise wird Ihnen die ganze Leistung (oder eben der Anteil, der direkt an Sie gezahlt wird), in einem Betrag von der Bundesagentur für Arbeit auf Ihr Konto überwiesen. Meistens finden Sie Ihre BG-Nummer versteckt in einer Kolonne aus anderen Kennziffern im Verwendungszweck.

Vorsicht Kostenfalle: Hartz IV-Auszahlung in bar oder per Scheck

Die Überweisung aufs Girokonto ist in aller Regel für Sie und auch fürs Jobcenter die bequemste Zahlungsmethode. Sollte eine Überweisung aber nicht möglich sein, können Sie sich Ihre Leistung auch bar auszahlen lassen. Manche Jobcenter haben Kassenautomaten, an denen Sie sich mit einer Kassenkarte Leistungen von bis zu 1.000 EUR auszahlen lassen können.

Diese Kassenkarten bekommen Sie in der Leistungsabteilung, nachdem man dort Ihre Identität geprüft und geklärt hat, dass Sie Ihr Geld in bar brauchen.

Dort kann auch ein Barscheck ausgestellt werden, den Sie bei der Postbank einlösen können. Wurde der Scheck nach 14:00 Uhr ausgestellt, müssen Sie sich dafür bis zum nächsten Tag gedulden. Mehr als 1.000 EUR bekommen Sie allerdings auch mit einem Barscheck nicht.

Für diese Möglichkeiten der Auszahlung fallen in den meisten Fällen Gebühren an. Das Jobcenter selbst verlangt für Barauszahlungen oder die Erstellung von Barschecks 2,85 EUR, es sei denn man kann nachweisen, dass man sich kein Konto anlegen lassen kann.

Dazu kommen dann beim Einlösen von Barschecks noch Gebühren der Postbank zwischen 3,50 EUR und 7,50 EUR je nach Auszahlungsbetrag.

Wie werden Änderungen oder neue Mehrbedarfe innerhalb eines Monats bei der Auszahlung berücksichtigt?

Wenn ein Mehrbedarf im Laufe eines Monats eintritt, bekommen Sie das zusätzliche Geld dafür anteilig. Beginnt Ihre 13. Schwangerschaftswoche beispielsweise am 17. eines Monats, bekommen Sie für den Monat ungefähr die Hälfte des Mehrbedarfs für Schwangere ausgezahlt, ab dem Folgemonat dann den gesamten Mehrbedarf.

Wenn Mehrbedarfe nicht für einen ganzen Monat bestehen, werden sie tageweise berechnet.

Für jeden Tag, an dem der Mehrbedarf besteht, bekommt man 1/30 des monatlichen Mehrbedarfs. Dabei ist es egal, wie viele Tage der Monat tatsächlich hat.

Wenn Sie also an 2 Tagen im Februar Anspruch auf einen Mehrbedarf haben, bekommen Sie 2/30 des monatlichen Mehrbedarfs ausgezahlt, auch wenn der Anspruch an 2/28 der Tage im Februar bestanden hat.

Statt 7,1 % des Mehrbedarfs bekommen Sie dann nur 6,6 %. In Monaten mit 31 Tagen wirkt sich diese Verschiebung dann zu Ihren Gunsten aus. Weil die Mehrbedarfe selbst in der Regel aber nur einige Prozentpunkte betragen und wiederum davon die Verschiebung nur anteilig ist, dürfte diese rechnerische Ungerechtigkeit für die meisten Hartz 4-Betroffenen kaum ins Gewicht fallen.

Ein Hartz IV Bescheid sollte immer überprüft werden. Etwa 40 Prozent der Bescheide sind falsch. Hier kann online eine Überprüfung des Bescheides erfolgen.

Ist das Bürgergeld besser als Hartz IV?

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