Arbeit schützt nicht vor Hartz IV

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Arbeiten lohnt sich offensichtlich leider nicht. Viele Arbeitslose müssen trotz Job Hartz IV beziehen – und das in einigen Fällen sieben Jahre oder länger.

Eine erschreckende Anfrage der Grünen ergab: Ende 2017 gab es über eine Million Leistungsbezieher über 25 Jahren, die sieben Jahre oder länger von Hartz IV-Leistungen leben mussten. Das erschreckende an dieser Zahl ist allerdings vor allem, dass dies nicht nur arbeitslose Leistungsbezieher betrifft: Auch erwerbstätige Betroffene, die Aufstocker, landen häufig im Langzeitbezug. Das sind die Zahlen:

  • 1,1 Millionen Menschen über 25 Jahren 7 Jahre oder länger im Hartz IV-Bezug
  • 359.000 davon sind erwerbstätig
  • 137.000 davon sind in Teilzeit beschäftigt und 27.000 in Vollzeit
  • 140.000 der Erwerbstätigen waren geringfügig beschäftigt
  • 28.000 der Erwerbstätigen hatten Einkommen aus selbstständiger Arbeit

Zahlen zeigen: Arbeit reicht nicht zum Leben

Die Übersicht veranschaulicht, dass selbst mit einem Vollzeitjob ein Langzeitbezug von Hartz IV nicht ausgeschlossen wird. Was sagt das über unseren Arbeitsmarkt aus? Wie kann eine 40-Stunden-Woche nicht zum Leben ausreichen und Betroffene in den langfristigen Bezug von Sozialleistungen zwingen?

Auch Anfragensteller, der Grünen-Arbeitsmarktexperte Wolfgang Strengmann-Kuhn sieht in dieser Offenlegung den Beweis, dass mit dem Hartz IV-System „etwas grundlegend faul ist“. Zusätzlich bezeichnet er die Umstände als „Skandal“. Seiner Meinung nach müssen nun arbeitsmarktpolitische Änderungen vorgenommen werden, damit Beschäftigungen sich lohnen und Arbeit einen angemessenen Lohn bringt. Ebenfalls wird erneut ein Grundeinkommen gefordert, dass jedem zustehen muss.

 

Ist das Bürgergeld besser als Hartz IV?

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