Hausmüll Spenden an Hartz IV Bezieher und Kinder zum Weihnachtsfest

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Hausmüll und benutzte Kondome in Weihnachtspäckchen an bedürftige Kinder

Das Weihnachtsfest steht vor der Tür. Wie wir berichteten, existieren keinerlei Weihnachtszuwendungen für Hartz IV Beziehende. Die Tafeln bieten daher, wie in jedem Jahr Aktionen an, damit Hartz IV Beziehende wenigestens ihren Kindern eine kleine Freude bereiten können. Bei der Wattenscheider-Tafel in Bochum fällt in diesem Jahr die Weihnachtsgeschenkaktion aus. Spenden enthielten oft nur Schrott, Hausmüll und abartige Dinge.

Hass auf arme Menschen

“Wie tief muss der Hass auf Menschen sein, die auf Spenden angewiesen sind?” Diese Frage muss man sich angesichts der Vorfälle in der Wattensteiner Tafel stellen. Die Tafel hat vor ein paar Tagen die Spendenaktion eingestellt. Auf einem großen Schild steht geschrieben: “Wir bitten keine Päckchen zum Weihnachtsfest zu bringen”.

Geschockte Mitarbeiter der Tafel hatten die Spendenaktion eingestellt, weil eine große Anzahl an Päckchen zum Teil erniedrigende “Geschenke” enthielten.

Auf der Website der Tafel wurde zunächst ein anderer Grund genannt. Dort steht geschrieben:

„Die Wattenscheider Tafel hatte in den vergangenen Jahren zu Weihnachten immer eine groß angelegte Weihnachtspäckchen-Aktion. Für die uns überlassenen Päckchen möchten wir uns bedanken. Leider können wir diese Aktion in Zukunft ab 2019 nicht mehr durchführen, weil unser eigentliches Aufgabenspektrum, Bedürftige mit Lebensmitteln zu unterstützen, derart angewachsen ist, sodass diese Aktion von uns nicht mehr geleistet werden kann. Wir bitten Sie deshalb, keine weiteren Päckchen mehr zur Tafel zu bringen.“

Müll, dreckige Wäsche, Schrott und benutzte Kondome

Im letzten Jahr mussten nämlich die Ehrenamtlichen der Tafel feststellen, dass in einer Vielzahl der gespendeten Weihnachtspäckchen nur Müll enthalten war. Defektes und nicht mehr benutzbares Spielzeug und dreckige Wäsche wurden verpackt. „Da wurde reingepackt, was sonst wohl auf dem Müll gelandet wäre“, berichtet Manfred Baasner, Vorsitzender der Bochumer Tafel, gegenüber der Westdeutschen Zeitung.

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Müllgeschenke kein Einzelfall

Die Erfahrungen der Bochumer Tafel sind kein Einzelfall. Auch in anderen Tafeln wie in Essen und Bochum wurden ähnliche Erfahrungen gemacht. Jochen Müller, ehrenamtlicher Mitarbeiter, berichtet: “Die Kleidungsstücke waren zerrissen, Spielzeugautos waren ohne Räder und Schokolade lange abgelaufen. Warum tun das Menschen?”, fragt verbittert Müller. Einmal, so berichtet ein anderer Mitarbeiter, war nur Hausmüll enthalten. In einem anderen Fall wurde aus der Spende ein benutzes Kondom entdeckt.

Es fehlt an Kapazitäten

Weil das nicht den Menschen zugemutet werden kann und die Kapazitäten fehlen, um alle Päckchen zu kontrollieren, stellte die Bochumer Tafel nunmehr die Weihnachtsaktion ein. Für Kinder, die auf solche Spenden angewiesen sind, fällt nunmher Weihnachten aus.

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