Intimer Fragebogen bei Hartz IV Maßnahme

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Hartz IV-Träger will wissen, ob Teilnehmer an Verstopfung leiden

18.12.2012

Hartz IV Betroffene, die durch das Jobcenter Rhein-Sieg in Sankt Augustin zum „Verein für Europäische Sozialarbeit, Bildung und Erziehung“ (VESBE) vermittelt werden, müssen gleich zu Beginn der Maßnahme einen skandalösen Fragebogen ausfüllen. Neben eher harmlosen Fragen werden die Teilnehmer beispielsweise aber auch gefragt: „Haben Sie häufig Verstopfung?“, „Haben Sie manchmal Gedanken, für die Sie sich schämen?“ oder „Sind Ihre Tischmanieren zu Hause schlechter als im Restaurant?“ und „Haben Sie schon mal einem Kind an den Haaren gezogen?“.

Für Stärken-und-Schwächen-Profil an das Jobcenter
All diese zum Teil sehr intimen 138 Fragen müssen die Vermittelten beantworten, die eigentlich für eine Weiterbildungsmaßnahme trainiert werden sollten. Nach Angaben des Jobcenters sei der Fragebogen ein Teil eines Persönlichkeitstest, als Bestandteil der Maßnahme. Die Einbindung eines Psychologen sei ein „Sonderwunsch des Jobcenters“ gewesen, um den VESBE „eine bessere individuelle Betreuung zu ermöglichen“. Die intimen Fragen sollen dazu dienen, die „Stärken und Schwächen der Kunden“ zu erkennen, so ein Sprecher der Behörde. Gezwungen werde aber keiner dazu, versichert man.

Laut des Maßnahmen-Trägers werde der Fragebogen in der Gruppe ausgefüllt. Im Anschluss werde dieser durch eine Psychologin analysiert und ausgewertet. Nach einem Vier-Augen-Gespräch mit dem Teilnehmer werde ein „Stärken-und-Schwächen-Profil“ an das Jobcenter übermittelt. (wm)

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