BILD verbreitet Hartz IV Falschmeldung

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BILD und weitere Medien verbreiten Falschmeldung von gesunkenen Hartz IV Langzeitbezug

13.07.2016

Zur Zeit berichten zahlreiche Medien davon, dass sich der Dauerbezug von Hartz IV stark verringert hätte. Zuerst berichtete die BILD-Zeitung über das Absinken der Bezugszahlen. Doch das ist eine Falschmeldung, wie sich bei genauem Hinsehen herausstellte.

Die Bildzeitung berichtet, dass die Bezugszeiten der langfristen Hartz IV Bezieher um satte 8 Prozent gesunken seien. Das ist jedoch bei genauem Hinsehen falsch. Vielmehr wurden zwei unterschiedliche Messgrößen miteinander verglichen. Denn tatsächlich hat sich die Fallzahl der sog. Langzeitbezieher nur um 1 Prozent verringert.

Die Bundesagentur für Arbeit ist bekanntermaßen schnell bei der Sache, "schönere Statistiken" zu publizieren, um "schönere Meldungen" für die Öffentlichkeit zu produzieren. Dafür werden keineswegs Statistiken gefälscht. Nein, hierfür werden einfach immer wieder neue Berechnungsgrundlagen geschaffen, um ein gewünschtes Ergebnis zu erhalten.

Im April diesen Jahres wurden die Berechnungsgrundlagen zur statistischen Erfassung der Zahl der Hartz IV Bezieher geändert. Dabei wurde die die ursprüngliche Zahl von zwei Erfassungskategorien auf den Faktor 10 erhöht. Zum Beispiel werden Kinder erwähnt, die in einem Hartz IV Haushalt leben, aber praktisch von Unterhalt der einer Waisenrente leben. Diese fallen nunmehr raus. Bereits deshalb wurden 126.000 Leistungsberechtigte weniger gezählt. Die Bildzeitung berichtete dennoch, dass die Fallzahlen um 7,9 Prozent gesunken sei, obwohl selbst der Pressedienst der BA nunmehr berichtigt, dass tatsächliche Rückgang bei 0,8 Prozent liegt. Die BILD aber auch die anderen abschreibenden Medien berichtigen den Rechenfehler nicht. Stattdessen werden nachwievor Jubelmeldungen veröffentlicht. (sb)

Bild:© bluedesign – fotolia

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