Schufa Auskunft wirklich kostenlos

Veröffentlicht am
Lesedauer 3 Minuten

SCHUFA-Ausunft: Vorsicht vor Betrügern
SCHUFA ist die Abkürzung für „Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung“. Die SCHUFA dient dazu, Kreditgeber über die Zahlungsfähigkeit von Kreditnehmern zu informieren und die Kreditnehmer davor zu bewahren, in die Schuldenfalle zu geraten. Die SCHUFA verpflichtet sich zur Wettbewerbsneutralität und Vertraulichkeit, Bankgeheimnis und Datenschutz bleiben gewahrt.

Was Viele nicht wissen: Die SCHUFA ist keine Behörde, sondern eine privatwirtschaftliche Holding AG. Die SCHUFA hat Zugriff auf 682 Millionen Informationen zu 66,3 Millionen Privatpersonen und 4,2 Millionen Unternehmen. Ihr angeschlossen sind 8.500 Firmenkunden. Unternehmen sind berechtigt, eine SCHUFA-Auskunft zu beantragen, und dazu Daten weiterzuleiten, wenn sie Kredite vergeben.

Als Kredite gelten dabei Bankkredite ebenso wie Waren und Dienstleistungen, die die Kunden erst später bezahlen, also Telekommunikation, Versandhandel und Energieversorger. Wer eine Wohnung mieten will, muss nicht selten eine Schufa-Selbstauskunft erteilen. Viele dubiose Firmen verlangen dafür hohe Kosten. Dabei ist die Selbstauskunft kostenfrei, wenn diese direkt bei der Schufa gestellt wird.

Datenspeicherung

Die SCHUFA speichert Informationen über die Person; das sind Name, Adresse, Geburtsdatum, Kontoinformationen, Kreditkarten, Leasingverträge, Bürgschaften, Handyverträge und Kreditverträge. Die Vertragspartner geben diese Informationen an die SCHUFA.

Die SCHUFA hat zudem Zugang zu den Schuldnerverzeichnissen der Amtsgerichte und über Eidesstattliche Versicherungen. Die SCHUFA löscht Informationen bei veränderten Situationen:

1) Die Auskünfte über Girokonten und Kreditkarten werden gelöscht, wenn das Konto aufgelöst ist.
2) Die Infos über Konten im Versandhandel speichert die SCHUFA drei Jahre oder bis zur Auflösung.
3) Kreditinformationen werden drei Jahre nach der Rückzahlung gelöscht.
4) Daten aus den Schuldnerverzeichnissen der Amtsgerichten nach drei Jahren oder nach Löschung beim Amtsgericht
5) Daten aus nicht vertragsgemäß abgelaufenen Geschäften werden drei Jahre nach deren Begleichung gelöscht.

Was enthält eine SCHUFA-Auskunft?

Die SCHUFA trennt in A- und B-Vertragspartner. A-Vertragspartner sind Banken, Sparkassen, Kreditkartenunternehmen. Zu den B-Partnern zählen: Telekommunikation und Versandhandel, sowie alle Anbieter, die gestaffelte Zahlungen akzeptieren.

Diese bekommen generell Informationen über Zahlungsschwierigkeiten, werden aber nicht über Details informiert. Telekommunikationsunternehmen kriegen SCHUFA-Auskünfte aus ihrer Branche, nicht aber den Namen des Anbieters.

Nur bei Einwilligung

Kein Unternehmen darf – ohne ihre Erlaubnis – ihre Daten an die SCHUFA weitergeben und sich so Informationen über ihre Daten zu holen. Allerdings steht in den meisten Kreditanträgen die „SCHUFA-Klausel“. Mit der geben Sie dem Unternehmen das Recht auf diese Datenauskunft.

Ein Unternehmen muss sie nicht auf diese Klausel hinweisen. Lesen Sie sich deshalb genau durch, was Sie unterschreiben. Sie können auch darauf bestehen, die Klausel zu streichen. Allerdings bestehen die meisten Kreditgeber ebenso darauf, eine Auskunft zu bekommen.

Kredit ohne SCHUFA-Anfrage

Nicht alle Kreditgeber verlangen eine SCHUFA-Auskunft. Dafür treiben sich bei den SCHUFA freien Kreditanbietern Wucherer und Betrüger herum. Die geben dann zwar einen Kredit, ohne Auskünfte von ihnen zu erwarten, verlangen aber hohe Zinssätze.

Insbesondere, wenn Sie eine SCHUFA-Auskunft deshalb nicht gestatten, weil sie finanzielle Probleme haben, sollten Sie es sich genau überlegen, ob sie einen Kredit zu hohen Zinssätzen abschließen wollen und so vielleicht noch viel tiefer in die Schuldenfalle rutschen.

Persönliche SCHUFA-Daten

Sie können ihre bei der SCHUFA gespeicherten Informationen selbst erhalten. Damit haben Sie nicht nur den Überblick über ihre finanzielle Situation, sondern können auch Fehler in den Daten korrigieren lassen.

Solche Fehler entstehen, wenn alte Daten nicht gelöscht sind, der Name verwechselt wird oder die Adresse falsch ist. Sie können hier eine böse Überraschung erleben, wenn Sie ihrem Kreditgeber gutgläubig Einsicht in ihre Daten gewähren, und der ihnen dann keinen Kredit geben will – obwohl sie liquide sind.

SCHUFA-Auskunft kostenlos

Im Internet werben diverse Firmen dafür, ihnen online die SCHUFA-Auskünfte zu vermitteln, und dafür sollen Sie zahlen. Kostenlos ist hingegen die Selbstauskunft mit einem Musterbrief, den sie ausdrucken, ausfüllen und als Brief verschicken.

Sie finden dieses Antragsformular auf Chip.de oder auf MeineSchufa.de in Deutsch, Engisch, Türkisch, Polnisch, Italienisch und Russisch als PDF-Datei. Wollen Sie eine Bonitätsauskunft, kostet dies 24,95 Euro. Ansonsten kreuzen Sie diesen Punkt nicht an. Kopieren Sie beidseitig ihren Personalausweis, so dass Angaben zu Name, Vorname, Adresse, Geburtstag und Gültigkeit gut zu erkennen sind. Schicken Sie den ausgefüllten Antrag an: Schufa Holding AG / Postfach 102566 / 44725 Bochum

Bild: motorradcbr – fotolia