Zuverdienst bei Hartz IV: Was man behalten darf.

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Erwerbslose, die Hartz IV Leistungen erhalten, kennen das Problem; das Geld reicht keineswegs aus, so "eingermaßnen mit dem ALG II über die Runden" zu kommen. Seit neustem sind die Freibeträge beim Arbeitslosengeld angehoben worden. Das heißt, sie können mehr Geld hinzu verdienen, ohne dass Ihnen etwas abgezogen werden kann. Der Freibetrag wird "Grundfreibetrag" genannt.

Was bedeutet dies im Einzelnen?
Ein Grundfreibetrag von 100 Euro gilt für alle Einkommen aus Erwerbstätigkeit. Das heißt: Jeder Arbeitslosengeld II oder Sozialgeld-Bezieher kann 100 Euro verdienen, ohne dass die ALG II Leistungen gekürzt werden. Wer mehr verdient muss sich Leistungskürzungen gefallen lassen. Aber auch, wer zu wenig verdient, um sein Lebenseinkommen zu sichern, kann Hartz IV beantragen. Siehe Auch Berufstätige können Hartz IV beantragen!

Konkret bedeutet dies, dass von Bruttoeinkommen, die zwischen 100 Euro und 800 Euro liegen, dem Arbeitslosengeld 2- Empfänger 20 Prozent (also maximal 140 Euro) verbleiben. Liegt das Einkommen aus Erwerbstätigkeiten wie sog Minijobs darüber, sind 10 Prozent anrechnungsfrei.

Bei 900 Euro Zuverdienst ergäbe das zum Beispiel einen Freibetrag von: 100 Euro (Grundfreibetrag) plus 140 Euro (20 Prozent von 700 Euro) plus 10 Euro (10 Prozent von 100 Euro) = insgesamt 250 Euro.

Wann erhält man kein Hartz IV mehr, wenn man arbeitet?

Die absolute Obergrenze für die Freibeträge liegt für Hilfebedürftige ohne Kinder bei einem Bruttoeinkommen von 1.200 Euro, für Hilfebedürftigen mit Kindern bei einem Bruttoeinkommen von 1.500 Euro.

Einmaliges Hinzuverdienen bei ALG II
Wenn man in einem Monat einmalig (durch z.B. Erntearbeiten) so viel Geld verdient und über die Obergernze fällt, so wird das Arbeitslosengeld nicht eingestellt, sondern auf mehrere Monate aufgeteilt und nur die Teilsummen angerechnet. Damit soll der Versicherungsschutz erhalten bleiben und der Verwaltungsakt minimiert werden. Es ist jedoch unumgänglich, dass Sie mit Ihrem zuständigen Sachbearbeiter darüber sprechen und sich beraten lassen.

Ist das Bürgergeld besser als Hartz IV?

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