Verband: Strukturelle Diskriminierung von Frauen

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Sozialverband "Volkssolidarität" kritisiert Diskriminierung von Frauen zum Internationalen Frauentag am 8. März

„Die strukturelle Diskriminierung von Frauen im Erwerbsleben und bei den Einkommen muss endgültig beseitigt werden.“ Das forderte Prof. Gunnar Winkler, Präsident des Sozial- und Wohlfahrtsverbandes Volkssolidarität, am Freitag aus Anlass des Internationalen Frauentages am 8. März. „Die Einkommensunterschiede sowie die schlechteren Beschäftigungschancen für Frauen sind ein Skandal. Das gilt nicht zuletzt auch angesichts der Folgen für die Alterssicherung von Frauen. Ein wirksames Mittel dagegen wären Mindestlöhne.“

Der Verbandspräsident verwies auf aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamtes. So verdienten vollzeitbeschäftigte Frauen im Durchschnitt immer noch fast ein Viertel (23,2 Prozent) weniger im Monat als Männer. Somit gebe es in der EU von den 27 Mitgliedstaaten nur vier, bei denen der Einkommensabstand zwischen Männern und Frauen noch größer sei als in Deutschland.

"Frauen in Deutschland sind nicht nur benachteiligt, wenn es um Einkommensverteilung geht. Sie arbeiten auch überproportional im Niedriglohnbereich und in Minijobs und sind überdurchschnittlich von Armut betroffen – dies gilt insbesondere für Alleinerziehende." Noch immer würde es Frauen schwer gemacht, Beruf und Familie zu vereinbaren, kritisierte der Verbandspräsident. "Häufig bleibt ihnen nur die Möglichkeit, in Teilzeit zu arbeiten." Positive Absichtserklärungen aus der Politik zum Beispiel zum Ausbau der Kinderbetreuung hätten daran bisher zu wenig geändert.

"Schlechte Verdienstmöglichkeiten und hohe Arbeitslosigkeit wirken sich auch negativ auf die Chancen von Frauen aus, für ein würdevolles Leben im Alter vorzusorgen." Winkler bezeichnete das als einen "nicht akzeptablen Zustand, der sich mit der Rente mit 67 für kommende Seniorengenerationen nur noch verschlimmern wird." Die Volkssolidarität fordere Einkommensgerechtigkeit für Frauen und Männer. "Einen positiven Schritt in diese Richtung wäre aus unserer Sicht die Einführung eines gesetzlichen Mindestlohns." (05.03.2010)

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