Tatsächliches Ausmaß der Hartz IV Sanktionen

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Studie: Zahl der Sanktionen gegen Männer um 40 Prozent und gegen Frauen um 50 Prozent gestiegen

18.03.2014

Die Zahl der Sanktionen ist in den vergangenen Jahren weitaus stärker gestiegen als bisher angenommen. Eine Studie des Prognos-Instituts im Auftrag der Friedrich-Ebert-Stiftung offenbart das verheerende Ausmaß: Die Zahl der Strafen gegen männliche Erwerbslose nahm um 40 Prozent und die Zahl der Leistungskürzungen bei Frauen sogar um 50 Prozent zu. Insgesamt seien Männer wesentlich häufiger von Sanktionen betroffen, schreiben die Forscher, die für ihre Untersuchung Sanktionsstatistiken der Bundesagentur für Arbeit (BA) in Relation zu der Zahl der Hartz IV-Bezieher setzen.

Zahl der Sanktionen viel stärker gestiegen als bisher angenommen
Eine neue Studie belegt die drastische Zunahme von Hartz IV-Sanktionen. Bisher war meist sogar von einem leichten Rückgang der Strafen die Rede. Wissenschaftler des Prognos-Institus haben nun jedoch die Entwicklung der Zahl der Leistungskürzungen in Bezug zur Entwicklung der Erwerbslosenzahlen gesetzt. Das Ergebnis ist eindeutig: Von 2009 bis 2012 wurden rund 300.000 Sanktionen mehr verhängt als in den Vorjahren. Mittlerweile werden jährlich etwa eine Million Strafen gegen Hartz IV-Bezieher verhängt. Meist sind Terminversäumnisse Grund für Leistungskürzungen.

Laut Studie schrumpfte im gleichen Zeitraum aber die Zahl der Leistungsbezieher, so dass folglich mehr Leistungsbezieher sanktioniert wurden. „Die absolute Entwicklung der ausgesprochenen Sanktionen gewinnt an Aussagekraft, wenn sie im Zusammenhang mit der Entwicklung der Zahl der Leistungsberechtigten insgesamt betrachtet wird. Der Anteil der sanktionierten Männer ist in den letzten Jahren um gut 40 Prozent von 3,3 auf 4,7 Prozent gestiegen, die Zahl der sanktionierten Frauen hat sogar um 50 Prozent von 1,4 auf 2,1 Prozent zugenommen. Ursächlich ist, dass eine sinkende Zahl an Leistungsberechtigten mit einer steigenden Zahl an Sanktionen zusammentrifft“, heißt es in der Studie. (ag)

Bild: Henry Klingberg / pixelio.de

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