Jobcenter-Rebellin kandidiert bei Wahl in Hamburg

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Inge Hannemann könnte zukünftig im für die Linke ins Landesparlament einziehen

13.02.2015

Die ehemalige Jobcenter-Mitarbeiterin Inge Hannemann, die in den Medien auch„Hartz IV-Rebellin“ genannt wird, tritt am kommenden Sonntag als parteilose Kandidatin für die Partei "Die Linke" bei der Wahl der Hamburger Bürgerschaft an. Hannemann belegt Platz 13 auf der Landesliste, wobei die Linke derzeit acht Abgeordnete im Hamburger Landesparlament stellt.

Inge Hannemann will das Hartz IV-System mit politischen Mitteln bekämpfen
Obwohl Inge Hannemann nicht zu den Spitzenkandidaten der Partei gehört, sticht sie dennoch aus der Liste der Kandidaten heraus. Die ehemalige Jobcenter-Mitarbeiter erregte großes mediales Interesse, als sie in ihrem privaten Blog schonungslos über die Missstände in den Jobcentern und dem Hartz IV-System berichtete. Hannemann weigerte sich zudem, Sanktionen gegen junge Hartz IV-Bezieher, für deren Betreuung sie im Jobcenter zuständig war, zu verhängen. Die Bundesagentur für Arbeit (BA) suspendierte Hannemann daraufhin. Ein Gerichtsverfahren, in dem sie auf die Fortführung ihrer Tätigkeit klagte, verlor sie zwar, gewann aber bundesweit viel Sympathie für ihr mutiges Engagement.

Der Kontakt zur Linkspartei kam zustande, als Katja Kipping, Bundesvorsitzende der Partei, vermittelt durch "gegen-hartz.de", Hannemann bei ihren Terminen beim Arbeitsgericht medienwirksam unterstütze. Daraus entstand das Partei-Engagement der ehemaligen Jobcenter-Mitarbeiterin. Hannemann sieht sich aber weiterhin als unabhängig. Die Beziehung zur Linkspartei sei geschäftlicher Natur. Die Partei profitiere von ihrem Namen und sie durch den Zugang zu den Instrumenten ihrer politischen Arbeit, erklärte Hannemann gegenüber den Medien. (ag)

Ist das Bürgergeld besser als Hartz IV?

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