Hartz IV – Weihnachten fällt aus

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Wenn Weihnachten für Millionen von Kindern praktisch ausfällt

23.12.2016

„Morgen, Kinder, wird’s nichts geben!Nur wer hat, kriegt noch geschenkt. Mutter schenkte euch das Leben. Das genügt, wenn man’s bedenkt. Einmal kommt auch Eure Zeit.Morgen ist’s noch nicht so weit.

Doch ihr dürft nicht traurig werden,Reiche haben Armut gern. Gänsebraten macht Beschwerden, Puppen sind nicht mehr modern.Morgen kommt der Weihnachtsmann.Allerdings nur nebenan.“

So dichtete Erich Kästner ein Weihnachtslied um und kritisierte so die Armut seiner Zeit. Er hätte den Text auch heute schreiben können: Für Hartz-IV-Beziehende. Bis 2005 gab es in der Sozialhilfe eine Weihnachtshilfe. Damit ist seit Hartz-IV Schluss. Mehr noch: Ab 2017 kommen einmalige Leistungen pauschal in den Regelbedarf, der sich im sage und schreibe 5 Euro auf 409 Euro erhöht.

Zu Weihnachten ohne Geld in der Tasche für kleine Geschenke da zu stehen, grenzt die Betroffenen sozial aus der Gesellschaft aus, denn die Geschenke stehen im Kern der Feier.

9 von 10 Deutschen werden Weihnachten etwas verschenken, durchschnittlich gebe sie dafür 280 Euro aus.

Sabine Zimmermann von der Linken sagt: „Ein Fest an Weihnachten ist für Hartz-IV-Beziehende nicht zu finanzieren. An Geschenke für die Liebsten ist kaum zu denken."Es geht nicht einmal nur um die Geschenke. Hartz-IV Abhängigen fehlt auch das Geld, zu Weihnachten entfernter lebende Verwandte zu besuchen oder einen Weihnachtsbaum zu kaufen.

Die Linke fordert deshalb eine Weihnachtsbeihilfe für die Betroffenen. So geht es ihnen wie den Armen in Kästners Zeit, wenn sie auf den Weihnachtsmarkt gingen: Sie können Weihnachten nur riechen. (Dr. Utz Anhalt)

Ist das Bürgergeld besser als Hartz IV?

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