Hartz IV: Nur 20 Minuten im Jobcenter

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20 Minuten sollen reichen
Während sich Jobcenter auf der einen Seiten immer mehr abschotten und jeden Hartz IV Bezieher unter Generalverdacht stellen, sollen auf der anderen Seite Jobcenter-Mitarbeiter immer weniger Zeit für ihre „Kunden“ zur Verfügung haben. In Neubrandenburg wird gerade das „20 Minuten Modell“ erprobt. Das bedeutet, dass die Sachbearbeiter gerade einmal 20 Minuten Zeit aufwenden dürfen, um beispielsweise bei der Jobvermittlung zu helfen.

Nicht ohne Grund bezeichnen Kritiker dieses Modell als „Fließband-Job“, bei dem die Belange der Leistungsberechtigten auf der Strecke bleiben. Dennoch verteidigt die Chefetage der Behörde die Weisung. Gegenüber dem Nordkurier sagte der Behördenleiter Uwe Hänsch, die Neuregelung sei eine Verbesserung, weil dadurch angeblich Wartezeiten verkürzt werden. Zudem könnten längere Termine im Vorfeld vereinbart werden, wenn dies notwendig sein sollte. Doch die meisten Termine seien nach Meinung des Jobcenter-Chefs auch in 20 Minuten zu regeln.

Roland Bingen von der örtlichen Erwerbslosengruppe hingegen befindet diese Regelung als eine Zumutung. In 20 Minuten kann keine individuelle Beratung und Förderung stattfinden. Stattdessen werden die Menschen im Minutentakt abgefertigt. (sb)

Bild: Bernd Kasper / pixelio.de

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