Hartz IV & Kindergeldregelung: Ein offener Brief

Lesedauer 2 Minuten

Hartz IV und die ungerechte Kindergeldregelung: Ein Offener Brief einer alleinerziehenden Mutter

Mein Name ist Silke Schulz und ich bin eine alleinerziehende Mutter einer 5jährigen Tochter! Dieser Brief soll lediglich dazu anregen einige Gesetze und Beschlüsse zu hinterfragen, um die Situation der Alleinerziehende aufzuklären und eventuell zum Ändern bewegen.

Wie wir alle wissen wurde seit 01 Januar 2009 das neue Kindergeldgesetz beschlossen, aber wußten auch wirklich alle was dieses Gesetz bei uns Alleinerziehenden bewirkt? Meiner Tochter stehen diese 10,-Euro mehr eigentlich auch zu, jedoch muß ich zu meiner Schande gestehen, beziehe ich meinen und ihren Lebensunterhalt über Harzt IV.

Dies ist nicht alleine meine Schuld, da ich immer bemüht bin eine passende Arbeitstelle zu finden, aber welcher Arbeitgeber gibt mir eine Cahance, wenn Er hört, dass im Krankheitsfall meiner Tochter niemand für mich einspringen kann? Wo gibt es denn noch eine Arbeit, bei der man Halbtags so viel verdient, dass man auf die sogenannte Hilfe zum Lebensunterhalt, verzichten kann?
Meiner Tochter und mir bleiben seit dem 01.01.2009, abzüglich aller Festkosten, wie Gas, Strom, Telefon und Miete, ca. 300,-Euro zum Leben, das hört sich im ersten Moment sehr viel an, wenn man davon nicht noch Kleidung, Spielzeug, Kindergarten etc. abziehen müßte. Und jeder von uns weiß wie teuer selbst Lebensmittel geworden sind.

Man wird als Elternteil immer dazu angehalten die Kinder gesund zu ernähren, aber wie soll ich meiner Tochter jeden Tag Salat, Obst, Fleisch etc. servieren, wenn das Geld einfach nicht reicht?

Warum muß meine Tochter, laut Herrn Hartz, die Hälfte der Miete finanzieren? Seit wann hat ein Kind von 1 Monat bis 16 Jahren ein eigenes Einkommen? Wovon? Gehen Eure Kinder arbeiten? Ich dachte immer das Kindergeld und der Unterhaltsvorschuß seien eine staatliche Unterstützung, damit ich meinem Kind die richtige Bildung, gutes Essen, Kleidung und alles andere zukommen lassen kann. Wieso kann dann das Jobcenter einfach behaupten, das mein Kind, obwohl es nur den Mindestsatz erhält, immer noch zuviel Einkommen hat und zwar genau 68,-€? Wißt Ihr was ich für dieses Geld meiner Tochter alles zugute kommen lassen kann?
Ich bin traurig und gleichzeitig erbost und enttäuscht von unserer heutigen Familienpolitik.

Sind meine Tochter und ich nicht genug Familie um die notwendige Unterstützung zu erhalten?
Von diesen 10,- Euro Kindergelderhöhung erhält meine Tochter nichts, denn durch die Erhöhung wurde der Unterhaltsvorschuß um 8,-€ gekürzt und das Jobcenter rechnet den Rest auch noch ab. Ich habe es mir nicht ausgesucht meine Tochter alleine groß zu ziehen und wir wurden schon vom Vater mit dem Hängenlassen bestraft, warum werden wir von unseren Politikern auch noch dafür bestraft? Wir haben es doch schon schwer genug alleine zu sein.

Im Grunde kann ich die Politiker verstehen, wenn Sie Langzeitarbeitslose mit dem Bezug von Hatz IV und dessen anhängigen Auflagen, dazu bringen möchten sich schnellstmöglich eine Arbeit zu suchen, aber mir fällt auf, dass in dieser Rechnung, die Unterstützung der Kinder nicht auf geht. Warum gibt es denn mittlerweile über 2,5 Millionen Kinder in Deutschland, die unter der Armutsgrenze leben?

Findet Ihr nicht auch, dass es für unsere Kinder gerechter wäre, wenn wenigstens das Kindergeld, welches eine staatliche Unterstützung ist, bei der Hartz IV Berechnung entfällt? Dann hätten die Kinder von Alleinziehenden, wenigsten die 164,-€, die laut unseren Politikern, jedem Kind zustehen! In der Hoffnung vielleicht ja etwas mit diesem Brief zu erreichen verbleibe ich
mit freundlichen Grüßen, Silke Schulz (04.01.2008)

Ist das Bürgergeld besser als Hartz IV?

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