Hartz IV-Bezieher sollen Erzieher werden

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BA will Hartz IV Bezieher zu Erziehern ausbilden

10.07.2012

Die Bundesagentur für Arbeit (BA) plant rund 5000 Hartz IV-Bezieher zu staatlich anerkannten Erziehern ausbilden zu lassen. Nach anhaltender Kritik rudert die BA nun zurück: Die Maßnahme soll nicht verpflichtend sein, nur Arbeitslosengeld II-Empfänger, die eine solche Ausbildung ausdrücklich wünschen, sollen auch gefördert werden, so der BA-Vorstand. Zudem wehre man sich gegen das Argument, viele Hartz IV Beziehende wären nicht qualifiziert genug, um einen pädagischen Beruf zu erlernen.

In naher Zukunft will die Bundesagentur für Arbeit rund 5000 Hartz-IV Bezieher und Bezieherinnen zu Erziehern ausbilden. Damit soll der wachsende Bedarf an pädagogischen Fachkräften ausgeglichen werden. Denn in den Kindertagesstätten herrscht bereits heute ein Mangel an qualifizierten Kräften, was nicht zuletzt auch an der unterdurchschnittlichen Entlohnung liegt. Die Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) hatte bereits im Juni vermelden lassen, dass in den Kita´s dringend Personal gesucht wird. Die Situation wird sich noch weiter verschärfen, wenn Eltern einen Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung bekommen. Daher sollten die Jobcenter Erzieherausbildungen fördern, um den Fachkräftemangel auszugleichen.

„Unter den Langzeitarbeitslosen haben wir etwa 800 000 Menschen, die zumindest die schulischen Voraussetzungen dafür erfüllen“, sagte das BA Vorstandsmitglied Heinrich Alt gegenüber der Tageszeitung „Rheinische Post“. Die Jobcenter sollen eine „intensive Beratung vornehmen“, so könnten rund 5000 Erwerbslose für den Beruf des Erziehers gewonnen werden, erklärte Alt weiter. Allerdings wolle die BA Betroffene nicht sanktionieren, wer eine entsprechende Fachschulausbildung ablehne. So betonte Alt, dass nur jene Hartz-IV-Bezieher ausgebildet werden sollen, die „das ausdrücklich wünschen“. (sb)

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