Hartz IV: 10 % auf Sozialleistungen angewiesen

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Knapp 10 Prozent der Bevölkerung sind auf staatliche Sozialleistungen angewiesen

Etwas mehr als 8 Millionen Menschen bekamen Ende 2007 laut einer aktuellen Mitteilung des Statistischen Bundesamts finanzielle Unterstützung vom Staat, was einen Rückgang der Empfängeranzahl im Vergleich zum Vorjahr um 3 % bedeutet.
Um bedürftigen Menschen mittels staatlichen Transferleistungen wie z.B. dem Arbeitslosengeld II, laufenden Hilfen zum Lebensunterhalt oder Leistungen für Asylbewerber die Möglichkeit der Existenzsicherung zu geben, investierte der Staat im Jahr 2007 insgesamt 41,6 Milliarden Euro. Den größten Anteil (36,3 Milliarden Euro) machten dabei das ALG II sowie das Sozialgeld aus, die im genannten Jahr zusammen genommen von 7 Millionen Menschen bezogen wurden , d.h. 3,6 % weniger als im Jahr 2006.

Für die Sozialhilfe, also Leistungen für diejenigen, die weniger als 3 Stunden am Tag arbeitsfähig sind, beliefen sich die Brutto-Ausgaben des Staates Ende 2007 auf 4,1 Milliarden Euro. Bezogen wurde dieses von ca. 821.000 Bedürftigen, was einen Zuwachs um 7,5 % im Vorjahresvergleich darstellt. Neben ALG II, Sozialgeld und Sozialhilfe floss der dritthöchste Anteil
(800 Millionen Euro) der Ausgaben in Asylbewerberleistungen, welche seit 1993 anstelle von Sozialhilfe zur Existenzsicherung an Asylbewerber gezahlt wird. Im Vergleich zu 2006 waren hier 2007 153.000 Menschen auf diese Leistung angewiesen, was einen deutlichen Rückgang der Bedürftigen um 20,8 % darstellt.

Auch die Investitionen in die Kriegsopferfürsorge, mit der u.a. Kriegsbeschädigte , Hinterbliebene von Kriegsopfern, Soldaten oder Opfer von Gewalttaten unterstützt werden, sind seit etwa 1995 deutlich rückläufig (500 Millionen Euro), denn Ende 2006 wurde diese nur noch an 60.000 Menschen gezahlt.

Bei Betrachtung der Anzahl der Leistungsempfänger zeigen sich weiterhin deutliche Unterschiede in der Verteilung nach Regionen. Wie bereits 2006 ist der Anteil derer, die auf staatliche Unterstützungen zur Sicherung des Lebensunterhalts angewiesen sind, auch 2007 in den Stadtstaaten und den neuen Bundesländern sehr viel höher als in den übrigen Bundesländern. Berlin sticht dabei besonders hervor, denn knapp 20 %, d.h. jeder fünfte Einwohner der Hauptstadt bezog im
genannten Jahr Leistungen vom Staat. Während Bremen hier den zweiten (17 % der Einwohner) und Mecklenburg- Vorpommern den (16,8 %) den dritten Platz einnimmt, bezogen die Menschen in den südlichen Ländern
2007 am seltensten staatliche Unterstützungen. Insgesamt war hier nur jeder Zwanzigste betroffen, dabei stellt Bayern mit 5,3 % wie im Vorjahr den niedrigsten Anteil an Hilfeempfängern.

Aufgrund dieser steigenden Zahlen zeigte sich in einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker
Zeitung" sich VdK-Präsidentin Ulrike Mascher beunruhigt. Mascher befürchtet, dass sich die Armut in Deutschland aufgrund der Wirtschaftskrise verfestigen und sogar noch ansteigen wird. (02.12.2009)

Ist das Bürgergeld besser als Hartz IV?

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