Hamburg: Erwerbslose in Statistik versteckt

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07.02.2017

Die Hamburger Agentur für Arbeit, schreibt Steffen Preißler im Hamburger Abendblatt, meldet rund 71.935 Arbeitssuchende in Hamburg im Januar. Das sind 4250 mehr als im gleichen Monat 2016. Zugleich stieg die Arbeitslosenquote um 0,5 auf jetzt 7,2 %.

Sönke Fock, der Leiter der Hamburger Behörde, erwarte, laut Preißler, einen Anstieg der Arbeitslosigkeit für 2017 um circa 2000 Menschen. Denn es kämen diejenigen hinzu, die jetzt in Qualifizierungen sein oder einen Sprachkurs absolvierten und danach auf Jobsuche gingen.

Preißler zeigt, dass diese Zahlen der Agentur für Arbeit geschönt sind – direkter formuliert heißt das gefälscht. 136.228 Menschen sind nämlich als arbeitssuchend registriert, werden aber nicht als arbeitslos erfasst. Das gilt vor allem für diejenigen unter den Erwerbslosen, die in Maßnahmen stecken, also sich auf „eine Arbeitsaufnahme vorbereiten“. Von Menschen, die einen bezahlten Job haben, kann keine Rede sein, und die meisten dieser sowieso Erwerbslosen bleiben nach der Maßnahme arbeitslos.

Allein 5000 Menschen in Hamburg stecken, so Preißler, in diesen Maßnahmen, wo sie lernen sollen, Bewerbungen zu schreiben oder sich an regelmäßige Abläufe gewöhnen. 5000 sind in einer beruflichen Weiterbildung, circa 1800 führen Ein-Euro-Jobs aus.

Gut, so Preißler, sieht es für junge Arbeitssuchende aus, denn auf 7700 frei stehenden Ausbildungsstellen kämen nur 5700 Bewerber.

Bundesweit zählt die Agentur für Arbeit 2,777 Millionen Arbeitslose. Das sind, so Preißler, die wenigsten offiziell gemeldeten seit 1991. Mit den nicht gezählten, die in Jobtraining oder Weiterbildung steckten, gäbe es in Deutschland derzeit aber 3,73 Millionen Erwerbslose. (Dr. Utz Anhalt)

Bild: Andrey Burmakin – fotolia

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