Frauen sind die Verliererinnen bei der Rente 67

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Scharfe Kritik an der Rente mit 67 hat die VdK-Vizepräsidentin und Vorsitzende der VdK-Bundesfrauenkonferenz, Carin E. Hinsinger, anlässlich des Internationalen Frauentags am 8. März geäußert.

"Die Rente mit 67 benachteiligt Frauen überdurchschnittlich. Kaum eine Frau kommt auf 45 Pflichtbeitrags-jahre, um mit 65 abschlagsfrei in Rente gehen zu können. Nur noch hä7,5 Prozent der Frauen und 47 Prozent der Männer erreichen überhaupt 45 Beitrags- oder Berücksichtigungsjahre. Für jedes Jahr, dass Arbeitnehmerinnen vor 67 in Rente gehen, erfolgt eine lebenslange Rentenkürzung von 3,6 Prozent", sagte Hinsinger. "Die akute Armutsgefährdung von Frauen steigt."

Schon jetzt liege die gesetzliche Durchschnittsrente von Frauen bei nur 468 Euro und damit unter der Armutsgefährdungsgrenze von 856 Euro netto. Nur zwei Millionen Frauen hätten eine Rente von 650 Euro. Das gesamte Ausmaß des politisch bereits vorprogrammierten Rentenverfalls werde bis heute kaum wahrgenommen, kritisierte die VdK-Vizepräsidentin. "Witwenrenten wurden gekürzt, Berufsunfähigkeitsrenten abgeschafft, Beiträge für Arbeitslose und damit deren Rentenansprüche zusammengestrichen. Seit 2004 gibt es keine Rentenanpassung mehr."

VdK-Vizepräsidentin Carin E. Hinsinger warnte die Politik angesichts der Diskussion um die Kinderbetreuung davor, hier Kürzungen zu Lasten der Hinterbliebenenrenten vorzunehmen. Kinderbetreuung sei eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. "Hände weg von der Witwenrente. Gerade diejenigen Frauen, die noch keine eigene Altersversorgung aufgebaut haben, sind besonders auf die Hinterbliebenenrenten angewiesen." Nicht vorhandene qualifizierte Kinderbetreuungsmöglichkeiten und fehlende Arbeitsplätze zwängen die Frauen in Hartz IV und später in eine Rente, die sich oft höchstens auf Grundsicherungsniveau bewege.

Hinsinger forderte eine deutliche Erhöhung der Beschäftigungsquote älterer Arbeitnehmerinnen. Sonst laufe die Rente mit 67 auf eine Rentenkürzung und eine Verlängerung von Zeiten der Arbeitslosigkeit statt der Lebensarbeitszeit hinaus. (Sabine Kohls, 07.03.07)

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