Ex-Hartz IV-Beziehende sollen nachbetreut werden

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Hartz IV: Längere Nachbetreuung geplant

31.05.2015

Bei einer Anfrage an der Linksfraktion an das Bundesarbeitsministerium ist es zutage gekommen: Ehemalige Erwerbslose sollen auch nach Hartz IV „betreut“ werden. Wie diese „Hilfe“ aussehen soll, ließ das Ministerium allerdings offen. Man wolle „Hartz-IV-Bezieher, die eine Arbeit gefunden haben, länger als bisher begleiten und unterstützen“.

Demnach sei eine „Ausweitung der Nachbetreuung“ geplant. Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit seien von dieser Maßnahme etwa 300.000 ehemalige Bezieher nach dem SGB II betroffen, die seit kurzem in eine neue Arbeitsstelle vermittelt wurden.

Bislang gab es eine Nachbetreuung meistens nur für Angestellte, die bei einer vom Jobcenter geförderten Arbeitsstelle beschäftigt sind. Es sei nunmehr im Bundesarbeitsministerium konsens, dass "die gesetzliche Grundlage für eine nachgehende Betreuung nach Entfallen der Hilfebedürftigkeit zu verbreitern", schreibt die Staatssekretärin im Arbeitsministerium, Anette Kramme.

Das eigentliche Problem ist jedoch ein strukturelles. Vielfach werden Hartz IV Beziehende in prekäre Beschäftigung vermittelt. Werden die Arbeitskräfte nicht mehr gebraucht, so werden sie entlassen. So ergeht es etwa 50 Prozent von Hartz IV Beziehenden, die zunächst einen Arbeitsplatz gefunden haben, und dann nach einem halben Jahr wieder entlassen wurden. Die BA geht aber davon aus, dass die „fehlende Unterstützung“ ein Grund sei. "Die Zahl derer, die nach kurzer Zeit wieder in die Arbeitslosigkeit gehen, ist viel zu hoch", sagte die arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Linksfraktion, Sabine Zimmermann. Die Linkspartei begrüße daher den Vorstoß. (sb)

Bild: Marco2811/fotolia

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