Erneutes Todesopfer durch Hartz IV-System?

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Erneutes Todesopfer durch Hartz IV-System?

Jörg G., Mitglied des sozialen Zentrums Höxter, hat sich das Leben genommen. Der 43Jährige war selbst vom Hartz IV-System betroffen. Mitstreiter und Mitglieder des Vereins zeigten sich erschüttert.

Jörg G. war ein aktives Mitglied des Sozialen Zentrums in Höxter. Am vergangenen Sonntag wurde G. in seiner Wohnung erhängt aufgefunden. Nach Angaben seiner Freunde fand die Polizei ein Gedicht über Angela Merkel. “Jörg schrieb sehr nachdenkliche und gute Gedichte und er lebte seit längerer Zeit von ALG II“. Zuletzt arbeitete der Verstorbene als „Ein-Euro-Jobber“ in einem örtlichen Altenpflegeheim. Dort ließ man ihn spüren, „das man ihn nicht für voll nahm, dabei freute er sich so endlich etwas mehr Geld in der Tasche zu haben“, wie Mitglieder des Vereins berichten.

Immer wieder habe sich Jörg G. um eine reguläre Arbeitsstellen beworben. Selbst im Ausland habe er versucht, endlich einen Job zu finden. Doch anscheinend scheint man selbst mit 43 Lebensjahren schon für den Arbeitsmarkt zu alt zu sein. Gesellschaftlich war er nach Angaben des sozialen Zentrum voll integriert. Allerdings konnte er an vielen Dingen nicht teilnehmen, da ihm aufgrund des Hartz-IV Bezugs einfach das Geld fehlte. „Jörg hatte auch viele Freunde und auch in unser Soziales Zentrum kam er oft und regelmäßig, keiner ahnte wie es in ihm ausschaut und er diesen Weg als einzigen Ausweg für sich sah. Das erschüttert uns sehr. Wieder einmal schlug das Gespenst Hartz IV um sich, und ein junger Mensch ist plötzlich nicht mehr unter uns. Eine unmenschliche Hartz IV Gesetzgebung treibt viele in den Freitod, wann endlich übernehmen die verantwortlichen Politiker hierfür die Verantwortung?“ (sb, pm, 30.11.2010)

Bildnachweis: Joujou / pixelio.de

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