Die Meisten finden ohne Jobcenter einen Job

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Arbeitsagenturen und Jobcenter sind bei der effektiven Jobvermittlung nur selten beteiligt
Immer wieder lobt sich die Bundesagentur für Arbeit in der Presse für ihre „gute Vermittlungstätigkeit“. Laut einer Auswertung des Instituts für Bildungs- und Sozialpolitik der Hochschule Koblenz (IBUS) sind jedoch die Arbeitsagenturen nur selten daran beteiligt, wenn Erwerbslose einen neuen Job finden. Die Experten berufen sich dabei auf Hausinterne Statistiken der Bundesagentur für Arbeit. In 74 Prozent der Fällen können sich Arbeitslose selbst einen Job suchen.

„Zwischen April 2014 und März 2015 fanden monatlich sieben Prozent aller Arbeitslosen und Arbeitssuchenden eine Arbeit, die den Leistungsbezug beendete, aber nur in einem Viertel der Fälle war die BA daran beteiligt. Meist kamen die Betroffenen ohne Hilfe der staatlichen Vermittler in Arbeit“, schreiben die Forscher. Bei Kurzzeitarbeitslosen ist die Quote noch höher. In 80 Prozent der Fällen gelang des den Betroffenen aus eigener Kraft sich einen Job zu suchen.

Etwas niedriger aber ebenfalls ist die Selbsthilfe-Quote bei den Hartz IV Beziehenden. Hier fanden etwa 60 Prozent der Leistungsberechtigten ohne Hilfe des Jobcenters eine neue Arbeit. Bei etwa 40 Prozent gab es nachweisbare Aktivitäten der BA. In 9 Prozent der Fällen wurde ein neuer Arbeitsplatz bezuschusst. In 19 Prozent der ehemals Erwerbslosen fand im Vorfeld eine Maßnahme wie eine Weiterbildung oder ein Ein-Euro-Job statt. Aber nur 14 Prozent derjenigen, die Hilfe bekamen, wurde direkt ein Jobangebot unterbreitet. Vielfach handelt es sich hierbei aber auch um Zeitarbeitsfirmen. Konkrete Auswertungen hierzu liegen nicht vor. (sb)

Bild: PicturePoint.Photo / pixelio.de

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