DGB Studie: Hartz IV macht krank

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DGB-Studie: Langer Bezug von Hartz IV macht krank

"Eine lang anhaltende Arbeitslosigkeit macht krank", lautet der Titel einer neuen Studie des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB). Die Folgen für die psychische und körperliche Gesundheit bei langanhaltener Arbeitslosigkeit sind größer, als bisher angenommen.

Eine lang anhaltende Arbeitslosigkeit macht krank, lautet der Titel einer neuen Studie des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB). Die Folgen für die psychische und körperliche Gesundheit bei lang anhaltender Arbeitslosigkeit sind größer, als bisher angenommen. Jeder fünfte von Erwerbslosigkeit Betroffene leidet laut Studie an gesundheitlichen Einschränkungen. "Arbeitslosigkeit wird zum Stress eigener Art", so Studienautor Wilhelm Adamy. Etwa eine halbe Million Menschen sind aufgrund der Erwerbslosigkeit & Hartz IV von gesundheitlichen Einschränkungen betroffen. Bei einer DGB- Umfrage bewerteten Betroffene – doppelt so häufig wie regulär Beschäftigte- ihren Gesundheitszustand als "mittelmäßig" bis "sehr schlecht." Angesichts dieser Zahlen fordert der Autor der Studie eine bessere Gesundheitsfürsorge für Erwerbslose. Laut Adamy litten Arbeitslose vor allem unter Stoffwechsel- und Krebserkrankungen. Auch psychische Erkrankungen nehmen laut der Studie massiv zu.

Eine Studie des IGES-Institut bescheinigte 2008 der Erwerbslosigkeit eine Begünstigung von Krankheiten. So steigt das Risiko bei einer lang anhaltende Arbeitslosigkeit zur von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Eine Studie der Uni Leipzig wies darauf hin, dass viele Menschen durch die Erwerbslosigkeit apathisch werden und ihre Situation oft "nur noch hinnehmen würden". Wichtig sei es, "sich zu Hause nicht ein zumauern", sondern aktiv werden zu werden.

Nach Angaben der Agentur für Arbeit meldeten sich alleine in den ersten elf Monaten des vergangenen Jahres 1,7 Millionen Erwerbslose krank. Das sind etwa 13 Prozent mehr als bei Beschäftigten. Etwa 1,7 Millionen Arbeitslose wurden im letzten Jahr durch einen Arzt krank geschrieben. Mit 35 Tagen war schon 2007 die durchschnittliche Krankheitsdauer mehr als drei Mal so hoch als bei Angestellten und zweieinhalb mal so hoch als bei Arbeitern. Laut der DGB Studie sei allerdings die Dunkelziffer um ein Vielfaches höher, da viele Betroffene nicht zum Arzt gehen. (15.02.2010)

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