Deutsche Arbeitslose tragen das größte Armutsrisiko

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In Deutschland haben Arbeitslose europaweit die mit Abstand höchste Armutsgefährdungsquote. Diese ist mehr als doppelt so hoch wie in Ländern mit vergleichbarer Bevölkerungszahl und Wirtschaftskraft wie zum Beispiel Frankreich.

Deutschland ist trauriger Spitzenreiter

Wer in Deutschland Arbeitslos wird hat im EU-weiten Vergleich das größte Armutsrisiko. Das berichtet das europäische Statistikamt Eurostat.  Deutsche Arbeitslose haben ein 70,8 prozentiges Risiko in Armut abzurutschen, dies ist mit großem Abstand der Höchstwert. Auf dem zweiten Platz liegt Litauen mit 60,5 %, gefolgt von Lettland (55,8 %) und Bulgarien (54,9 %). In Finnland und Zypern beträgt das Risiko für Arbeitslose in Armut abzurutschen lediglich 37,4 %, gefolgt von Frankreich (38,4 %) und Dänemark 38,6 %).

Linke macht GroKo verantwortlich

Die Chefin der Linken Katja Kipping sieht sich durch diese Statistik bestätigt. Sie nennt sie eine “schallende Ohrfeige für CDU, CSU und SPD”, denn diese hätten “die katastrophale Situation zu verantworten”. Sie unterstellt den Koalitionären, sie haben “offenbar kein Interesse, daran etwas zu ändern”. In diesem Zusammenhang erneuerte sie ihre Forderungen nach einem Mindestarbeitslosengeld sowie einer sanktionsfreien Mindestsicherung von 1.050 € im Monat zur Bekämpfung von Einkommensarmut.

Grüne fordern Abschaffung von Sanktionen

Die Partei, welche die Agenda 2010 und somit das Hartz IV-System mitzuverantworten hat, die Grünen, geben sich scheinheilig. Die Statistik wäre ein “trauriger Beleg für die Unzulänglichkeiten unseres Sozialleistungssystems” weiter fordern sie: “Wir müssen den Zugang zur Arbeitslosenversicherung für alle Menschen verbessern, auch für Kurzzeitbeschäftigte, Selbstständige und anderweitig nicht Abgesicherte.” Außerdem fordern sie eine Erhöhung der Hartz IV-Regelsätze und die Abschaffung von Sanktionen.

Ist das Bürgergeld besser als Hartz IV?

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