Annette Schavan für Ungerechtigkeit in der Bildung

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Immanuel Kant würde sich im Grabe umdrehen. Annette Schavan für Ungerechtigkeit in der Bildung nominiert

Seit nun mehr zweieinhalb Jahren ist Annette Schavan schon Bundesbildungsministerin und noch immer will die Kritik an der deutschen Bildungspolitik nicht verstummen. Vor allem die soziale Ungerechtigkeit im deutschen Bildungssystem wird immer wieder von Seiten vieler Expertinnen und Experten kritisiert. Ob frühkindliche Bildung oder die Hochschulbildung überall, das zeigen nationale wie internationale Studien, werden Menschen aufgrund ihrer Herkunft von Bildung ausgeschlossen. Darüber hinaus ist der Bildungsföderalismus in keinem Land so stark ausgeprägt wie in der Bundesrepublik.

"Während anderswo die Bildungsstandards vereinheitlicht werden, driftet das deutsche Bildungssystem spätestens seit der Föderalismusreform immer weiter auseinander", so André Schnepper vom Aktionsbündnis gegen Studiengebühren, welches in diesem Jahr erstmals den "Chancentod des Jahres"küren wird. "Bei den Bürgerinnen und Bürger löst die aktuelle Bildungspolitik immer mehr Unverständnis aus. Vor allem die Kleinstaaterei in der Bildungspolitik wird mehr als skeptisch gesehen."“

Schuld an der Kleinstaaterei ist nach Ansicht der Bürgerinnen und Bürger vor allem Annette Schavan. So wird in der Begründung für die Nominierung zum Chancentod des Jahres unter anderem kritisiert, dass sich die Ministerin nicht in ausreichendem Maße für eine bundesweit einheitliche Bildungspolitik einsetze. Des weiteren wird ihre Haltung zu Studiengebühren und generell ihr Eintreten für eine unsoziale Bildungspolitik angeführt. Frau Annette Schavan habe, so heißt es in der Begründung weiter, als Ministerin des Landes Baden-Württemberg in entscheidendem Maße zur Einführung von Studiengebühren beigetragen.

"Dass Frau Schavan weiterhin eine große Befürworterin der unsozialen Studiengebühren ist, zeigen ihre jüngsten Äußerungen im deutschen Bundestag", macht Schnepper deutlich. Dort hatte Schavan zu Protokoll gegeben, dass sie, wenn sie zuständig wäre, am liebsten auf der Stelle Studiengebühren in allen Bundesländern einführen würde. Es sei geradezu ein Unding, so heißt es abschließend in der Nominierung, dass eine studierte Theologin, Philosophin und Erziehungswissenschaftlerin eine solche sozial ungerechte Politik maßgeblich mitgetragen hat und trägt. Angesichts der Äußerungen und der Politik von Annette Schavan würde sich Immanuel Kant glatt im Grabe umdrehen.

Weitere Informationen zum Chancentod erhalten Sie unter www.chancentod-des-jahres.de.
Vorschläge für den Chancentod des Jahres können alle Bürgerinnen und Bürger noch bis zum 15.Juni 2008 an chancentod@studis.de oder aber postalisch an ABS, Wöhlertstraße 19, 10115 Berlin senden. Nach dem Einsendeschluss wird eine sechsköpfige Jury, der u.a. Prof. Dr. Rolf Dobischat (Präsident des Deutschen Studentenwerkes) und Annette Plümpe (Vorsitzende des Landeselternrates der Gesamtschulen NRW) angehören, über die eingegangenen Vorschläge entscheiden. Die Preisverleihung wird Ende Juni in Berlin erfolgen. (05.05.2008)

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