Altersarmut nicht klein reden, sondern verhindern

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Altersarmut nicht klein reden, sondern verhindern

"Selbsternannte und von der Versicherungswirtschaft gut bezahlte Rentenexperten behaupten, die drohende Altersarmut werde überschätzt. Das zeugt mehr von interessengeleiteter Stimmungsmache als von ökonomischem und sozialpolitischem Sachverstand." Das erklärte der Bundesgeschäftsführer des Sozial- und Wohlfahrtsverbandes Volkssolidarität, Dr. Bernd Niederland, am Dienstag in Berlin.

"Niemand bestreitet, dass die heutigen Rentnergenerationen noch relativ gut abgesichert sind", sagte Niederland. "Wer aber verschweigt, dass die künftigen Rentnergenerationen von Altersarmut bedroht sind, handelt wider besseres Wissens und unseriös." Zahlreiche Studien und Analysen, so auch das von der Volkssolidarität kürzlich vorgestellte Material "Alterseinkommen – Altersarmut", belegten, dass Altersarmut in den kommenden Jahren ein brisantes Problem für viele Menschen werde, betonte Niederland.

"Vielen der heute 45- bis 65-Jährigen droht Armut im Alter aufgrund von Arbeitslosigkeit, Niedriglöhnen und prekärer Beschäftigung. Rund 55 Prozent von ihnen sind durchschnittlich mehr als sechs Jahre arbeitslos gewesen. Das wirkt sich auf ihre späteren Renten aus. Die Veränderungen in den Erwerbsverläufen und die Privatisierung der Altersvorsorge führen zu Defiziten in der gesetzlichen und privaten Vorsorge. Die Leistungen der gesetzlichen Rentenversicherung gewährleisten durch den fortgesetzten Abbau nicht mehr ein den Lebensstandard sicherndes Alterseinkommen." Das habe "nicht reparable Altersarmut" zur Folge, warnte der Bundesgeschäftsführer.

Anstatt die Probleme klein und die Situation schön zu reden sei es notwendig, dieser Entwicklung gegenzusteuern und bereits heute Schritte einzuleiten, um eine Ausbreitung von Altersarmut zu verhindern, so Niederland. "Dazu gehört, das Leistungsniveau der gesetzlichen Rente wieder zu stärken und ihre Schutzfunktion vor Armut zu sichern. Wesentliche Ursachen für künftige Altersarmut liegen in Strukturen der heutigen Arbeitswelt und in der hohen Arbeitslosigkeit begründet. Daher müssen mehr versicherungspflichtige, existenzsichernde Arbeitsplätze sowie angemessene Löhne dazu beitragen, Altersarmut zu verhindern." Der Bundesgeschäftsführer verwies in dem Zusammenhang auf die kürzlich vorgestellten Forderungen der Volkssolidarität, um Altersarmut zu verhindern. (Volkssolidarität, 22.04.2008)

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