18,4 Millionen Menschen bezogen in den letzten zehn Jahren Hartz IV

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Das mit der „Agenda 2010“ von der Bundesregierung Schröder festgelegte Reformpaket zum Arbeitslosengeld II wird dieses Jahr 15 Jahre alt. Dass breite Teile der deutschen Bevölkerung während der letzten zehn Jahre zumindest kurzzeitig Arbeitslosengeld II bezogen haben, zeigen nun auch Zahlen der Bundesregierung.

Kinder besonders gefährdet

Die nach einer Anfrage der Linken-Bundestagsabgeordneten Sabine Zimmermann veröffentlichte Statistik zeigt, dass 18,4 Millionen Menschen in den letzten 10 Jahren Arbeitslosengeld II-Leistungen erhielten. Bei vielen Arbeitslosengeld II-Beziehern handelte es sich um eine „finanzielle Überbrückung“ zwischen Abschluss oder Ausbildung und eigenem Erwerbseinkommen oder im Zuge eines Arbeitgeberwechsels. Die Zahl der unter 15-jährigen, die im beobachteten Zeitraum Leistungen bezogen, beläuft sich auf 5,47 Millionen. Die Abgeordnete Zimmermann, die den Antrag gestellt hatte, kritisiert vor allem die repressiven und entwürdigenden Folgen des Systems für Menschen, die trotz Berufstätigkeit in die Sozialfalle abrutschen, sowie für Kinder, die von Armut bedroht aufwachsen und früh von einer gleichgestellten Teilhabe an der Gesellschaft ausgeschlossen seien.

Arbeitslosenzahlen müssen gesenkt werden

Als Mitglied der großen Koalition betonte der neue Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) die Wichtigkeit der Senkung der Zahl der Langzeitarbeitslosen im Lauf der jetzigen Legislaturperiode. Es handelt sich um etwa 857.000 Menschen, die seit mehr als einem Jahr ohne eigenes Erwerbseinkommen sind.

Im Februar 2018 bezogen nach Veröffentlichungen der Bundesagentur für Arbeit insgesamt 5,95 Millionen Menschen Arbeitslosengeld II, unter diesen waren 4,26 Millionen Erwerbsfähige. Dies bedeutet für Februar 2018 einen Arbeitslosengeld II-Bezug durch fast jeden zehnten Haushalt in der Bundesrepublik.

Ist das Bürgergeld besser als Hartz IV?

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