Softwareprobleme legt alle Jobcenter lahm

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In den Arbeitsagenturen und Jobcentern hat eine Softwareaktualisierung das zentrale IT-Netz der BA zum Erliegen gebracht

20.04.2015

Nichts geht mehr! Das zentrale IT-Netz der Jobcenter und Arbeitsagenturen wurde am heutigen Montag offenbar durch eine Softwareaktualisierung am Sonntag lahmgelegt. Die Hartz IV- und Arbeitslosengeld I-Bezieher sollte ihre Pflichttermine beim Amt aber dennoch wahrnehmen, da anderenfalls Sanktionen drohen.

Hartz IV-Bezieher müssen trotz lahmgelegter IT im Jobcenter erscheinen
Technische Probleme im zentralen IT-Netz der Bundesagentur für Arbeit (BA) haben am Montag die Arbeitsagenturen und Jobcenter bundesweit außer Gefecht gesetzt. „Die Kolleginnen und Kollegen in allen Dienststellen haben keinen Zugriff auf die Software, die zentral läuft", erklärte eine BA-Sprecherin gegenüber der Nachrichtenagentur „dpa“. Deshalb könnten die Arbeitsvermittler auch keine Stellenanzeigen abrufen und dieser als Vermittlungsvorschläge unterbreiten. Der Sprecherin zufolge seien sogar Email-Programme von der Störung betroffen. Auch die Bearbeitung von Hartz IV- und Arbeitslosengeld I-Anträgen dürfte sich durch die IT-Panne verzögern. Auszahlungsschwierigkeiten der Regelleistung sind aber nicht zu erwarten, da die Überweisungen immer am Monatsende erfolgen. Kurzfristige Geldleistungen wie Vorschüsse in Notsituationen oder auch die Beantragung von Darlehen liegt aber sehr wahrscheinlich vorerst auf Eis. „Wir arbeiten mit Hochdruck an der Behebung der Störung“, betonte die Sprecherin.

Statt den Leistungsbeziehern in einer solchen Situation, die allein auf das Verschulden der BA zurückzuführen ist, entgegenzukommen, erklärte die Sprecherin weiter, dass Hartz IV und Arbeitslosengeld I-Bezieher, die am heutigen Montag einen fest vereinbarten Termin in den zuständigen Behörden hätten, diesen unbedingt wahrnehmen sollten – auch wenn die Sachbearbeiter tatsächlich weder Anträge bearbeiten noch Vermittlungsvorschläge unterbreiten können. „Die Kunden sollen auf jeden Fall kommen, weil da ja oft Sanktionen und Ähnliches dranhängen." Die Vermittler würden auf Stift und Schreibblock zurückgreifen, um sich das Erscheinen der Leistungsbezieher zu notieren. (ag)

Bild: Bernd Kasper / pixelio.de

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