Proteste gegen den Deutschen Opernball

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Rund 1000 Demonstranten protestierten in Frankfurt a.M. gegen den diesjährigen "Deutschen Opernball".

Bundesweit hatte ein Bündnis aus linken Gruppen zum 3. mal gegen den Deutschen Opernball mobilisiert. Gekommen waren 1000 Menschen (nach Polizeiangaben 600), die unter dem Motto: "Her mit dem schönen Leben" gegen Sozialabbau, Studiengebühren und Hartz IV demonstrierten. Das Motto der Demonstration war angelehnt an das offizielle Motto des Opernballs, das da lautete: "Das Leben ist schön, es lebe das Leben". Nach Angaben der Veranstalter versammelten sich die Demonstranten am Mittag am Frankfurter Mainufer. Über das Bahnhofsviertel zogen sie mit einem LKW und Musik zur Hauptwache. Die Demonstration endete offiziell mit einer Kundgebung vor dem Veranstaltungsort des Opernballs, der Alten Oper. Die Demonstranten skandierten unter anderem: "Alles für Alle und zwar umsonst und trugen Transparente mit der Aufschrift:"Alles für Alle – Kapitalismus abschaffen".

Im Anschluss der Demonstration gegen den diesjährigen Opernball kam es zu Auseinandersetzungen zwischen Demonstrierenden und der Polizei in der Frankfurter Innenstadt. Dabei wurden knapp 100 Menschen festgenommen. Die Polizei setzte Schlagstöcke, Pfefferspray und eine Hundestaffel gegen die Demonstranten ein.

An dem Opernball in Frankfurt nehmen zahlreiche prominente Persönlichkeiten aus der Politik, dem Sport und der Kultur teil. Die Prominentesten waren die britische Popsängerin Kim Wilde und die italienische Schauspielerin Ornella Muti. Ein Karte kostet zwischen 130 Euro und 655 Euro. Erschienen waren gut 2200 Besucher/innen, die allerdings kaum etwas von den Protesten zu spüren bekamen. Die Polizei hatte im Vorfeld das Gelände abgeriegelt und ließ nur Besucher und Angstellte zu der "Alten Oper" vor.

Die Veranstalter bezeichneten die Demonstration als einen Erfolg. So sagte Sahra Brechtel, die Mitveranstalterin der Demonstration war: "Die Demonstration war ein Erfolg. Durch ein breites Bündnis ist es gelungen, Kritik an diesen unmenschlichen Verhältnissen in die Öffentlichkeit zu tragen. Nicht zuletzt war die Demonstration auch ein gelungener Auftakt für die weiteren Aktivitäten des bundesweiten …ums Ganze-Bündnisses. Wir bleiben dabei: der Kapitalismus muss weg. Eine Gesellschaft in der eigentlich immer weniger Arbeit nötig ist, aber das Leben der Menschen immer prekärer wird, gehört überwunden."

Die Polizei gab sich ebenfalls zu frieden, und äußerte, dass die Ausschreitungen "bei weitem nicht so schlimm" waren, wie im letzten Jahr. Vor einem Jahr hatten rund 500 Menschen gegen den Opernball in Frankfurt demonstriert. (sm, 25.02.07)

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