Mindestlohn verringert Hartz IV Aufstockung

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Immer weniger Berufstätige müssen mit Hartz IV aufstocken

07.11.2015

Obwohl der Mindestlohn mit 8,50 Euro noch zu gering bemessen ist, um Menschen vor der Armut zu schützen, zeigt dieser in manchen Bereichen bereits Wirkung. Im Mecklenburg-Vorpommern müssen immer weniger Menschen mit Hartz IV aufstocken. Das ergab eine Auswertung der Landesregierung.

Wie aus einer kleinen Anfrage es Landtagsabgeordneten Henning Foerster (Linke) hervorgeht, sank die Zahl der Aufstocker in diesem Jahr um 9 Prozent. Deutschlandweit zeigte sich jedoch nur ein leichter Rückwärtstrend von 4 Prozent. Laut des DGB läge es daran, dass in Mecklenburg-Vorpommern zuvor besonders niedrige Löhne gezahlt wurden und deshalb die Aufstocker-Quote stärker sank, als anderswo. „Offenbar hat sich die Einführung des gesetzlichen Mindestlohns zum 1. Januar positiv für diesen Personenkreis ausgewirkt“, sagt der Linken-Politiker.

In Mecklenburg-Vorpommern meldeten sich 1800 Erwerbstätige aus dem Hartz-IV-Bezug ab. Im April waren noch 37.000 Berufstätige in dem Bundesland auf zusätzliche Hartz IV Zahlungen angewiesen.

Der DGB ist der Ansicht, dass die geringe Tarifbindung im Nordosten als Grund für die niedrigen Einkommen in MV ein Grund dafür seien. Laut dem Arbeitsministerium zahlen nur 21 Prozent der Arbeitgeber nach Tarif. In den alten Bundesländern zahlt jedes dritte Unternehmen einen Tariflohn. (sb)

Bild: PhotoSG – fotolia

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