Fast nie Reha für Hartz IV-Betroffene

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Obwohl der Bedarf groß ist, bekommen Hartz-IV Betroffene fast nie eine Reha bewilligt

01.10.2012

Bezieher von Hartz IV-Leistungen erhalten laut einer Studie des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) zu wenige und unpassende Rehabilitationsmaßnahmen (Reha).

Seit der Umsetzung der Agenda 2010 seien nach Angaben des DGB die Anforderungen an berufliche Reha-Maßnahmen gestiegen. Dies hat aber dazu geführt, dass immer weniger Maßnahmen seitens der Träger bewilligt werden und demnach ein deutlicher Rückgang seit der Umsetzung des Hartz-IV-Systems zu verzeichnen ist. Arbeitslosengeld II Bezieher haben somit besonders wenig Aussichten auf eine effektive Reha.

Von 65 volljährigen ALG II Beziehern erhält nur ein Betroffener eine Reha-Maßnahme. Bei Personen, die das Arbeitslosengeld Eins erhalten, sei es einer von 33, so der DGB. „Und das obwohl im Hartz-IV-System der Anteil an gesundheitlich Beeinträchtigten groß ist“, kritisieren die Studienautoren.

Der Grund für die schlechten Bewilligungschancen einer Rehabilitierenden Maßnahme ist darin begründet, weil die Hartz IV Leistungsträger keine Fachkräfte in ihren Reihen haben, die einen Reha-Anspruch fachkundig erkennen. Die meisten Arbeitsvermittler setzen eher auf allgemeine Eingliederungsmaßnahmen. Zudem setzen die Jobcenter eher auf kurzfristige Maßnahmen, um Erwerbslose möglichst schnell aus der Statistik zu bekommen. Für längerfristige und nachhaltige Hilfe wie Umschulungen werde kein Geld ausgegeben, weil es kein eigenständiges Budget für berufliche Reha-Maßnahmen gibt. (sb)

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