Einzelhandel – das Paradies für Niedriglöhne

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Jobwunder Hartz IV ist der Ausbau des Niedriglohnsektors

13.06.2017

Der Einzelhandel rühmt sich eines spezifischen „Jobwunders“. So nahm dort die Beschäftigung in zehn Jahren um 7,7 % zu – das sind mehr als drei Millionen Stellen. Der Haken an der Sache: Die Zahl der Vollbeschäftigungen ging um sechs Prozent zurück, dagegen nahmen die Teilzeitstellen um 66 % zu.

Fast alle Frauen in Teilzeit
Nur noch 1,19 Millionen Mitarbeiter arbeiten in Vollzeit, 1,13 Millionen in Teilzeit und 680.000 in einem Minijob. Besonders betroffen sind Frauen: 87,6 % arbeiten in Teilzeit.

Handelsverband verkehrt die Wirklichkeit

Dabei behauptete der Geschäftsführer des Handelsverbands Deutschland: „Die vielfach behauptete Verdrängung von sozialversicherungspflichtiger Arbeit durch sogenannte prekäre Beschäftigungsformen findet im Handel nicht statt.“ Wahrheitswidrig? Ja. Eine bewusste Lüge? Vermutlich.

Jeder Dritte stockt auf
Immerhin verdient jeder Dritte weniger als zehn Euro die Stunde. 2015 mussten insgesamt 1,413 Milliarden Euro aus Steuermitteln gezahlt werden, um den Niedriglohn so auszugleichen, dass die Betroffenen keine Not litten.

Altersarmut
Altersarmut ist damit vorprogrammiert. Laut der Jungen Welt blieben einer Vollzeitangestellten, die nach über 45 Jahren in Rente ging nur noch 1.100 Euro im Monat. Teilzeitmitarbeiter werden kaum das Existenzminimum bekommen. (Dr. Utz Anhalt)

Bild: animaflora-fotolia

Ist das Bürgergeld besser als Hartz IV?

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