Bundesweiter Flashmob für einen Mindestlohn

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Die Einzelgewerkschaft Verdi plant einen Flashmob um für einen gesetzlichen und flächendeckenden Mindestlohn zu demonstrieren

Auch die Gewerkschaften scheinen neue Protestformen ausprobieren zu wollen. Anstatt den Reden auf der Tribüne von Gewerkschaftsfunktionären zu lauschen, soll nun ein sog. Flashmob für die nötige Aufmerksamkeit sorgen. Ein "Flashmob" ist eine scheinbar spontane, blitzartige Bildung eines Menschenauflaufs (Mob). Diese kreative Aktionsform ermöglicht in kurzer Zeit und mit wenig Aufwand ein sehr starkes Bild in der Öffentlichkeit zu erzeugen. Die Beteiligten, Blitzaufläufer, Smart Mobber oder Flash Mobber genannt, tauchen am vereinbarten Ort zur vereinbarten Zeit auf, um dort kurz und für die unwissenden Passanten völlig überraschend einer gänzlich sinn- und inhaltslosen Tätigkeit nachzugehen. So schnell wie die Menschen zusammengekommen sind, löst sich ihre Gruppe vor den Augen der verdutzten Zuschauer dann auch wieder auf. Dieses merkwürdige Verhalten wird vor allem durch die immer schnelleren zwischenmenschlichen Kommunikationsmöglichkeiten beeinflusst und unterstützt. Waren früher Flashmobs nur inhaltslos, gibt es heutzutage immer mehr politische Aktionen, die sich der Methode "Flashmob bedienen.

Bundesweit will nun Verdi am 12. September 2009 in den unterschiedlichen Städten für einen gesetzlichen Mindestlohn protestieren. Bei der eigentlichen Forderung hält man sich leider ganz an den Positionen der SPD. Gerade einmal 7,50 Euro sollen ausreichen, um armutsfrei zu leben zu können. Soziale Initiativen, Erwerbslosengruppen und die Linke fordern jedoch einen flächdeckenden Mindestlohn von 10 Euro brutto in der Stunde. Dennoch ist die Aktion als solches sicher unterstützens- und sehenswert.

Um kurz vor 14 Uhr soll man sich an den Treffpunkten zusammen finden und an eine Wahlurne anstellen. Dort wirft man dann einen Wahlzettel hinein, der eine Unterstützung für die Forderung nach einem gesetzlichen Mindestlohn symbolisiert. Danach ist dann die Aktion auch schon wieder beendet. Alle gehen dann ihrer Wege.

In folgenden Städten finden die Flashmobs statt:
Augsburg (12:00 Uhr) Augsburgerstrasse, Ecke Eberlestrasse
Berlin Potsdamer Platz
Bochum Husemannplatz
Bruchsal (12:00 Uhr) Fußgängerzone, zwischen Wochenmarkt und Kaufhaus Schneider
Duisburg Düsseldorfer Strasse, vor Schacht 4/8
Essen Kardinal-Hengsbach-Platz in Essen
Frankfurt a. M. Hauptwache
Freiburg Rathausplatz
Gütersloh Vor der Martin-Luther-Kirche/ Berlinerstrasse
Hagen Fußgängerzone, Galeria Kaufhof
Homburg Fußgängerzone
Kiel Bahnhofsvorplatz
Köln Rudolfplatz
Leipzig Peterstrasse, Höhe „Hugendubel“
Mainz Neubrunnenplatz Rheinland-Pfalz
Münster i.W. Ludgeristrasse, gegenüber C&A
Neunkirchen Fußgängerzone
Paderborn Rathausplatz, Ende Westernstrasse
Passau Bahnhofstraße, Hotel Herdegen / Beate Uhse
Rheda Wiedenbrück Pius Haus, Südring 185
Saarbrücken Fußgängerzone
Saarlouis Fußgängerzone
St. Wendel Fußgängerzone
Völklingen Fußgängerzone
Wiesbaden Schlossplatz

Weitere Städte sollen noch hinzu kommen. Wer mehr erfahren möchte, sollte www.mindestlohn09.de anklicken. (08.09.2009)

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