Berliner Sparkasse will keine Hartz IV Kunden?

Berliner Sparkasse will keine Hartz IV Bezieher?

09.08.2011

Die Berliner Sparkasse hat angekündigt, die Gebühren für „Girokonten für Jedermann“ anzuheben. Scharfe Kritik äußerte die Verbraucherzentrale: Mit der Maßnahme sollen anscheinend arme Menschen abgeschreckt werden.

Will die Berliner Sparkasse Sozialhilfe und Hartz IV Bezieher abwimmeln? Denn für reine Guthabenkonten ohne Überziehungsmöglichkeit sollen die Girokontengebühren von 3,50 Euro je Monat auf 8 Euro erhöht werden. Für Menschen, die von Hartz IV Leistungen abhängig sind, ist die Erhöhung der Kontogebühren eine herbe Mehrbelastung. Jeder Mensch ist aber in Deutschland auf ein Konto angewiesen, sei es um Unterhalt oder Sozialleistungen zu beziehen oder um Miete, Rechnungen oder Stromkosten zu überweisen.

Gegenüber der „Berliner Zeitung“ sagte eine Sprecherin der Sparkasse: "Wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht, über einen langen Zeitraum haben wir den Preis für das Guthabenkonto trotz des höheren Bearbeitungsaufwands stabil gehalten". Man müsse aber den Preis an die tatsächlichen Kosten annähern, wie die Sprecherin betonte. Neukunden der Bank müssen bereits seit November 2010 die erhöhten Kontoführungsgebühren bezahlen.

Verbraucherschützer kritisieren Sparkasse
Der Bundesverband der Verbraucherzentralen hält die Erhöhung für unbegründet. Eine solche Erhöhung der Preise „werfe auf die Sparkassen kein gutes Licht“, wie Christina Buchmüller, der Berliner Zeitung sagte. Denn solche Konten verursachen für die Banken nur relativ wenig Aufwand, da nur wenige Funktionen zur Verfügung stehen. "Die hohen Gebühren, die viele Institute dafür nehmen, legen nahe, dass sie wirtschaftlich nicht interessante Kunden auf diese Weise loswerden oder sogar in besonderem Maße an ihnen verdienen wollen". (sb)

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Bild: Claudia Hautumm / pixelio.de

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