Alternative Ökonomie oder Light Kapitalismus

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Achtung die "Telefonkommunisten" kommen! Wortspielerei oder Ernsthaftigkeit?
Neue Ideen sind bekanntlich immer Willkommen. Doch lassen sich diese jeweils an der Ernsthaftigkeit der Darbieter messen. In Berlin hat sich eine neue Telekomunikations- Firma namens "Telefonkommunisten" angesiedelt. Sie haben keinen Chef und keinen Buisnessplan, sondern eine Idee: Die soziale Gerechtigkeit und alternative Ökonomie.

Doch ist die Idee neu? Ein soziales und verantwortungsbewußtes Image haben auch andere Firmen.
Vorallem das soziale Image als Werbestrategie steht bei einigen anderen Firmen ebenfalls vorne an. So machte es der "alternative" Kosmetik- Konzern "Body Shop" vor; Eine gutes Ansehen machte viele treue und bewußt lebende Kunden. Body Shop ist mittlerweile ein wahrhaft Millonenträchtiges Unternehmen. Die Strategie läßt sich mit einigen Worten auf den Punkt bringen: Keine Umweltbelastungen, gegen Tierversuche und ganz im Sinne des Feminismus; gegen den vorherrschenden "Bodyismus". So liefen die Kunden zahlreich in die Läden und kauften mit gutem Gewissen Duschgel, Cremes und Haarshampo. Der "alternative" Markt ist groß; Die einstiegen Kämpfer der 68´er sind längst in die Jahre gekommen haben zumeist eine steile Kariere gemacht- und ein Gewissen ist im Bildungsbürgertum schon lange "chic".

Auch die DM- Drogerie Marktkette des Grundeinkommen- Vordenkers Prof. Götz Werner ist dafür bekannt, seine Mitarbeiter über dem üblichen Tarif zu enlohnen. Der DM Chef Götz verwendet einen größeren Anteil seiner (freien) Zeit dafür, für eine vermeintlich sozialere Gesellschaft nach dem Modell "Bedingungsloses Grundeinkommen für Alle" zu kämpfen. Da läßt es sich doch besser einkaufen, als bei Schlecker, wo bekanntlich die Umgehensweise mit den Angestellten- vorsichtig ausgedrückt- nicht die wertschätzenste ist.

Telefonkommunisten: Ohne Chef und alle Gleich "The worker-owned telephone company"
Doch das Technologie- Unternehmen "Telefonkommunisten" geht bei allem ein Schritt weiter. Das Unternehmen wird nach eigenen Angaben ausschließlich von den Mitarbeitern selbst kontrolliert und verwaltet. Die "Telekommis" haben sich auf die "Freie Software" spezialisiert und sind im Bereich der sozialen Gerechtigekeit aktiv tätig.

Ein Steckenpferd von den "Telefonkommunisten" ist die Weiterentwicklung der alternativen Ökonomie. Das Unternehmen, dass nicht nur in Berlin sondern auch in Montreal, New Orleans, Nottingham, sowie in Johannesburg (Südafrika) ansässig ist, propagiert ganz offen ein "Anarchistisch- Kommunistisches Unternehmens-modell". Doch was steckt dahinter? Das Konzept ist ganz einfach; alle Mitarbeiter erhalten den gleichen Lohn und leben von den Erträgen der Firma. Wenn Überschüsse produziert werden, dann wird dieser in ein "Gemeinschaftseigentum" umgewandelt. Da die Firma allen gehört, geht dieses Geld für neue Investionen drauf. Somit will die Firma neben anderen "Venture- Kommunisten" die Welt "Stück für Stück den Kapitalisten" zurück kaufen. Jetzt fehlt es nur noch an Kunden.

Ein weiterer Nebeneffekt: "Außerdem bringen die "Telefonkommunisten" Immigranten in Berlin bei, wie sie sich im Internet zurechtfinden und wie sie damit Kontakt zu ihrer Heimat halten können und wie sie durch virtuelle Vernetzung ihrer sozialen Isolation entkommen können." SM

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