Weitere CDU- und CSU Politiker gehen auf deutliche Distanz zu den Vorschlägen, das Arbeitslosengeld I (ALG I) zu verlängern.
Vor einigen Tag ging es durch alle Medien; der NRW-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) schlug vor, den Bezug von ALG I an die Dauer der Beschäftigungs- bzw. an der Einzahlung in die Arbeitslosenversicherung anzupassen. Damit würde das ALG I faktisch verlängert werden. Nach der ersten Profilierung fängt nun der Katzenjammer an:
Nach den verhaltenen ersten Distanzierungen und deutlicher Kritik des Koalitionspartners SPD, regt sich nun auch Widerstand in der Regierungsspitze der CDU. So sieht der Bundeswirtschaftsminister Michael Glos (CSU) keine Chancen auf eine Erweiterung des ALG Eins und lehnt die konkreten Pläne von Rüttgers ab. "Diese Vorschläge gehörten nicht zu den konkreten Pläne der Großen Koalition"
Auch Sachsens Ministerpräsident Milbradt (CDU) ist gegen eine längere Zahlung des ALG I. Ministerpräsident Milbradt kritisierte, dass die neuerlichen Vorschläge zu Lasten von jüngeren Betragseinzahlern gehen würde und damit eine Ungerechtigkeit entstehen könnte.
Bisherige ALG I Bezugdauer & Anspruch
Arbeitslosengeld I (ALG I) auf einen Blick:
Für wen?: Arbeitslose, die innerhalb der letzten zwei Jahre mindestens 12 Monate versicherungspflichtig beschäftigt waren. Wie viel?: "Pi mal Daumen" 60% (mit Kind: 67%) vom letzten Nettoverdienst.
Wie lange?: Höchstens 12 Monate. Für Ältere ab 55 Jahren bis zu 18 Monate. Wenn kein Anspruch auf das ALG I besteht oder das ALG I nicht zum Leben reicht, dann kann ein Anspruch auf ALG II (oder auch Hartz IV genannt) bestehen.
…und ab 55 Jahre
55-jährige und Ältere können statt der üblichen 12 Monate 15 bzw. 18 Monate lang ALG I bekommen. Bedingung: mindestens 30 bzw. 36 "Beitragsmonate" in den letzten drei Jahren.
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Sebastian Bertram ist gelernter Sozialarbeiter und hat über 10 Jahre eine therapeutische Einrichtung geleitet. Er ist Gründer und Hauptverantwortlicher von Gegen-Hartz.de. Seine Hauptthemen sind Sozialrecht, Gesellschaftsrecht und Politik. Sebastian ist aktiv in der Erwerbslosenberatung.
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