Wohlfahrtsverbände wollen Kürzungen bei Hartz IV

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Erwerbslosen Forum Deutschland wirft den Spitzenverbänden der Wohlfahrt reine Profitgier vor

Bonn/Göttingen. Für helle Aufregung sorgte am Morgen dieses Tages die Meldung, wonach die Spitzenwohlfahrtverbände AWO, Diakonie und Rotes Kreuz sich in einem offenen Brief an die Fraktionen der großen Koalition gewandt haben und Leistungseinschnitte bei den Passivarbeitslosen gefordert haben. Das Erwerbslosen Forum Deutschland sprach von reiner Profitgier. Damit würden diese Verbände zeigen, dass es ihnen nur noch um Gewinne ginge und sie dafür ihre Leitbilder über den Haufen werfen würden. Schon lange hätten diese Verbände gezeigt, dass ihnen Arbeitnehmerrechte und adäquate Entlohnung ein Dorn im Auge wären. Ebenso hätte sich gezeigt, dass es ihnen keineswegs um Integration von Arbeitslosen ginge, sondern sie nur Interesse an der Ausnutzung billigster Arbeitskräfte in Form von 1-Euro-Jobbern hätten, um im sozialen Bereich Dumpinglöhne einzuleiten.

Dazu Martin Behrsing, Sprecher des Erwerbslosen Forum Deutschland: „Für uns wird nun offensichtlich, welche Interessen diese 3 Spitzenverbände wirklich haben. Sie outen sich selbst und zeigen, welche Verachtung sie gegenüber ihrer Klientel haben und dass sie Menschen nur als Mittel zum Zweck benutzen. Ihre eigenen christlichen und humanitären Leitbilder sind Makulatur, und sie betreiben aktiv eine Spaltung der Gesellschaft und führen gute Arbeitslose – die noch etwas leisten können und für sie nützlich sind – und schädliche Arbeitslose ein. Wir fordern die angeschlossenen Mitgliedsverbände auf, dass sie umgehend die Rücktritte der verantwortlichen Spitzenfunktionäre fordern, denn diese handeln nicht im Interesse ihrer Organisationen“.

"Diese Auswüchse zeigen endgültig den Grad an Enddemokratisierung in Deutschland an", sagte Edgar Schu vom Aktionsbündnis Sozialproteste. "Die Vorstände der Spritzenverbände haben die Bodenhaftung verloren und keinen Bezug zur Wirklichkeit der in dieser Gesellschaft Entwerteten und Ausgegrenzten".

Zugleich wurden die Spitzenverbände gewarnt, dass der Zorn der zahlreichen Betroffenen sich nun auch gegen sie richten könnte, da sich viele Betroffene nun endgültig im Stich gelassen fühlten. Die Demonstration am 03.06.2006 und die sich daran anschließenden Aktionen würden sich nun auch gegen diese Spitzenverbände richten, und man sei sich einer breiten Mobilisierung dafür sicher.

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